Die Moschee befindet sich in der Nähe mehrerer Polizeigebäude, berichteten pakistanische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Unter den Opfern seien viele Polizisten, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Rettungskräfte seien zur Bergung von Personen im Einsatz, die unter den Trümmern begraben sind.
Zum Zeitpunkt der Explosion während des Mittagsgebets hätten sich zwischen 300 und 400 Menschen, darunter Polizisten, in der Moschee aufgehalten, die sich in einer Hochsicherheitszone befindet. Wer für den Anschlag verantwortlich ist, sei noch unklar; ebenso, ob eine Bombe in der Moschee platziert wurde oder ob es sich um einen Selbstmordanschlag handelt.
Noch keine Bekenner
Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag. Ende vergangenen Jahres hatten jedoch die pakistanischen Taliban - die unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan sind - eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Seither haben sie mehrere Anschläge für sich reklamiert.
In Pakistan ist die große Mehrheit der Bevölkerung von mehr als 230 Millionen Einwohnern muslimischen Glaubens. In der Großstadt Peschawar leben etwa zwei Millionen Menschen.
Hochburg radikaler Islamisten
Die Provinz Khyber-Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan gilt seit langem als Hochburg radikal-islamistischer Terrorgruppen. Die meisten der 36 Millionen Einwohner der Provinz mit ihrer Hauptstadt Peschawar sind sunnitische Muslime. In der Region kommt es immer wieder zu Anschlägen auf die Minderheiten der Christen und Hindus sowie islamische Minderheiten der Schiiten und Ahmadis.
Bei einem Selbstmordanschlag der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) auf eine schiitische Moschee in Peschawar kamen im März 2022 mehr als 60 Menschen ums Leben, rund 150 Personen erlitten Verletzungen.