Patriarch Sako fordert irakische Christen zum Bleiben auf

Trotz Krisen und Bedrohung keine Abkehr von der Heimat

Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael I. Sako. hat Christen im Irak aufgefordert, ihrer Heimat trotz Krisen und Bedrohung nicht den Rücken zu kehren. Im Gegenteil, sie sollten an ihrem Land festhalten.

Teilweise zerstörte Kirche Al-Tahira Al-Kubra in Karakosch im Irak / © Uygar Onder Simsek (KNA)
Teilweise zerstörte Kirche Al-Tahira Al-Kubra in Karakosch im Irak / © Uygar Onder Simsek ( KNA )
Kardinal Louis Raphael I Sako / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Louis Raphael I Sako / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Genauso wie an ihrer Geschichte und ihrem Glauben, sagte das Oberhaupt der katholischen Ostkirche am Dienstag. Migration sei manchmal notwendig, um "angesichts einer brutalen Bedrohung und unmittelbaren Gefahr Leben zu retten", so Sako. Während Menschen früher innerhalb eines Landes umsiedelten, sei aus Migration jedoch heute ein globales Phänomen geworden. Betroffene mahnte er zu einem gründlichen Abwägen der Konsequenzen.

Abwanderung aus der Heimat schwäche die Zurückgebliebenen

Durch Abwanderung aus der Heimat werde ein Mensch entwurzelt, verliere seine Staatsangehörigkeit und Familie und schwäche die Zurückgebliebenen, gab der Patriarch zu bedenken. Heimat sei "das Symbol der eigenen Identität, der Geschichte, des Erbes und der Sprache".

Menschen durch Investitionen zum Bleiben zu ermutigen

Das Kirchenoberhaupt forderte die irakische Regierung sowie die Regionalregierung Kurdistans auf, sich um die Städte in den christlichen Gebieten zu kümmern und Christen für erlittenes Unrecht durch die islamistische Verfolgung zu entschädigen. Zudem bat Sako die internationale Gemeinschaft, den Wiederaufbau der Region zu fördern und Menschen durch Investitionen zum Bleiben zu ermutigen.

Christen im Irak

Der Irak zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten des Christentums. Dessen Ursprünge im Zweistromland werden bis auf den heiligen Apostel Thomas zurückgeführt. Im irakischen Kernland, dem früheren Mesopotamien, stellten Christen vor der islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert die Bevölkerungsmehrheit. Ihr Anteil nahm danach immer weiter ab.

Papst Franziskus zu Besuch im Irak / © Ameer Al Mohammedaw (dpa)
Papst Franziskus zu Besuch im Irak / © Ameer Al Mohammedaw ( dpa )
Quelle:
KNA