Bischof Timmerevers betont Bedeutung des Synodalen Wegs

Katholischer Reformprozess unaufhaltsam

Der Reformprozess in der katholischen Kirche ist laut Bischof Heinrich Timmerevers nicht zu stoppen. "Der Synodale Weg mag formal zu Ende gehen - den Weg zu einer immer synodaleren Kirche müssen und werden wir aber weitergehen".

Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf ( KNA )

Das sagte der Dresdner Bischof in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de. "Das gilt auch für die Themen, die wir beim Synodalen Weg besprochen und zu denen wir bereits Beschlüsse gefasst haben."

Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat.

Beschlüsse der Reformdebatte "mit Leben füllen"

In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche. Vom 9. bis zum 11. März kommen die rund 230 Delegierten in Frankfurt/Main zur letzten Synodalversammlung zusammen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Timmerevers rief dazu auf, die Beschlüsse der Reformdebatte "mit Leben zu füllen". Er räumte ein, dass die katholische Kirche mit Blick auf Synodalität noch am Anfang stehe. "Wir lernen noch", so der Bischof des Bistums Dresden-Meißen. "Insofern wird es auf dem weiteren Weg sicher auch mal ruckeln - aber der synodale Geist ist, wenn Sie so wollen, endgültig aus der Flasche."

Was wird mit dem Synodalen Rat?

Der Bischof äußerte sich auch zu dem Vorhaben, einen Synodalen Rat einzurichten. In dem Gremium sollen Bischöfe, Priester und Laien gemeinsam über kirchliche Grundsatzfragen und über den Einsatz finanzieller Mittel beraten und entscheiden. In einem Ende Januar veröffentlichten Brief hatte der Vatikan dem Projekt mit der Begründung eine Absage erteilt, dass es die Autorität von Bischöfen einschränke.

Teilnehmer auf der vierten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Teilnehmer auf der vierten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Bei dem Vorhaben müsse "die Gelbe Karte, die uns der Vatikan gezeigt hat, Beachtung finden", betonte Timmerevers. Es werde darauf ankommen, "die Struktur und die Aufgaben des Synodalen Rats so auszugestalten, dass die Entscheidungsbefugnis der Bischöfe in ihren jeweiligen Bistümern sichergestellt bleibt. Der Synodale Rat, wie auch immer er am Ende aussieht, wird das Kirchenrecht nicht neu schreiben." Zugleich müsse es aber "darum gehen, dass die Synodalität auch in unseren kirchlichen Gremien und Strukturen weiter wachsen kann".

Timmerevers äußerte sich anlässlich einer Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in der kommenden Woche in Dresden. Dort geht es unter anderem auch um den Synodalen Weg.

Was wurde bei der vierten Synodalversammlung beschlossen?

Insgesamt berieten die gut 200 Delegierten der vierten Synodalversammlung über 8 Papiere, ursprünglich waren 14 vorgesehen. Vier Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet; einer scheiterte an einer Sperrminorität von Bischöfen. Drei Texte standen in Erster Lesung zur Debatte und sind deswegen noch nicht beschlossen, auch wenn die jeweiligen Abstimmungsergebnisse Rückschlüsse auf die grundsätzliche Akzeptanz der jeweiligen Anliegen erlauben.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

 

Quelle:
KNA