Südafrikas katholische Bischöfe ziehen eine positive Bilanz ihres "Kneipen-Projekts".
Die Seelsorgearbeit in Tavernen trage dazu bei, dass Männer "nicht länger nur Zuschauer sind und in ihren Familien und Gemeinden aktiv soziale Herausforderungen anpacken", erklärte Südafrikas Bischofskonferenz (Mittwoch) in Pretoria.
Erfahrungsbericht an das Sozialministerium übergeben
Das 2021 gestartete Projekt ist eine Zusammenarbeit der bischöflichen Kommission Gerechtigkeit und Frieden und der Universität Johannesburg. Sie überreichten nun einen Erfahrungsbericht an das Sozialministerium.
"Die Studie empfiehlt unter anderem, im Kampf gegen Gewalt an Frauen einen stärkeren Fokus auf zerbrechende Familien und Familienwerte zu legen", so die Bischöfe.
Die Verbrechensstatistik für Südafrika verzeichnete 2022 rund 42.000 Vergewaltigungen; also ein Vorfall alle zwölf Minuten. Die Regierung in Pretoria wurde wiederholt kritisiert, nicht genug gegen Frauenmorde und geschlechtsspezifische Gewalt zu unternehmen.
Seelsorgearbeit in Kneipen
Bei der Seelsorgearbeit in Kneipen gehe es unter anderem um die Rolle von Männern in Südafrikas angeschlagener Gesellschaft, um Alkoholmissbrauch und Gewalt.
"Statt uns zu beklagen, dass Männer sonntags nicht mehr zur Messe kommen und Haupttäter von Familiengewalt seien, sind wir als Kirche aufgerufen, hinauszugehen und sie in den Bars zu treffen", heißt es von der Bischofskonferenz. Ein Ziel sei, Betroffene wieder in die Kirche zurückzuholen.