Südafrikas Bischöfe mahnen Reformen in Regierungspartei an

Gegen Korruption, für Reformen

Die Südafrikanische Bischofskonferenz hat zu Reformen in der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) aufgerufen. Sie richten klare Worte an die Führung von Staat und Partei.

Cyril Ramaphosa, Parteivorsitzender des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) / © Jerome Delay (dpa)
Cyril Ramaphosa, Parteivorsitzender des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) / © Jerome Delay ( dpa )

Für Staats- und Parteichef Cyril Ramaphosa gelte es nun, die älteste Befreiungsbewegung Afrikas von korrupten Vertretern und deren Einfluss zu "befreien", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Parlamentsbüros der katholischen Bischöfe. Andernfalls drohe der Partei von Staatsvater Nelson Mandela der Verlust der Regierungsmehrheit.

Kritik an Bereicherung von Politikern

Die Mahnung folgt auf den Parteitag zu Wochenbeginn, bei dem Ramaphosa als Anführer für die nächsten fünf Jahre bestätigt wurde. Im vergangenen Jahrzehnt sorgte der ANC durch Korruptions- und Regierungsskandale wiederholt für Schlagzeilen. Etliche ranghohe Parteivertreter, darunter Minister, bereicherten sich auf Kosten der Staatskasse. Als Drahtzieher gilt Ex-Präsident Jacob Zuma. Das sorgte für Unmut in dem Schwellenstaat, in dem mehr als die Hälfte der 60 Millionen Einwohner in Armut lebt.

Die bischöflichen Parlamentsvertreter sehen Ramaphosas jüngsten Sieg über die Zuma-Fraktion zwar "im besten Interesse für das Land". Dadurch hätten die reformorientierten Kräfte klar die Oberhand. Trotzdem steuere das Land, das seit Ende der Apartheid 1994 vom Afrikanischen Nationalkongress geführt wurde, mutmaßlich auf seine erste Koalitionsregierung zu. Die Zustimmung für den ANC rutschte parteiinternen Umfragen zufolge auf 39 Prozent ab. In gut einem Jahr soll gewählt werden.

Quelle:
KNA
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