In einer Ansprache lobte der Papst das System der gesetzlichen Rentenversicherung, das mit den Beitragszahlungen aller regulär Beschäftigten auf einer Solidarität unter den Generationen basiere.
Papst gegen Schwarzarbeit
Zugleich wandte er sich mit Nachdruck gegen Schwarzarbeit und gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse. "Die Schwarzarbeit verzerrt den Arbeitsmarkt und setzt die Arbeitnehmer Formen der Ausbeutung und der Ungerechtigkeit aus", erklärte er.
Weiter betonte er, prekäre Beschäftigungsverhältnisse ohne Festanstellung dürften nicht von Dauer sein. Andernfalls führe dies dazu, dass junge Menschen ihre Lebensentscheidungen immer weiter zurückstellten. Das trage zum Rückgang der Geburtenrate bei.
Mit einer rückläufigen Geburtenrate könne aber das Rentensystem nicht aufrechterhalten werden. "Die Hündchen, die sich manche anstelle von Kindern halten, werden nicht die Rente zahlen", so der Papst.
Ausdrücklich hob er die Beiträge der ausländischen Beschäftigten in Italien zur Rentenversicherung hervor.
Ökologische und finanzielle Nachhaltigkeit
Mit Nachdruck warnte der Papst davor, den kommenden Generationen untragbare ökologische und finanzielle Lasten aufzubürden. Es sei schrecklich, dass in manchen Ländern die Kinder schon bei ihrer Geburt mit einer enormen Schuldenlast beladen seien. Die ökologische und finanzielle Nachhaltigkeit sei eine Frage der Gerechtigkeit, betonte der Papst.
In Italien wurde die Rentenversicherung 1898 gegründet, zunächst auf freiwilliger Basis. Erst seit 1919 gibt es in Italien eine gesetzliche Pflicht zur Altersvorsorge. Wegen der seit etwa 40 Jahren sehr geringen Geburtenrate wird das Defizit der Rentenkasse immer wieder durch Mittel aus dem Staatshaushalt ausgeglichen, was wiederum zur wachsenden Verschuldung Italiens beiträgt.