In einer Videobotschaft zur Eröffnung der katholischen Sozialwoche verurteilte Papst Franziskus Schwarzarbeit wie andere Tätigkeiten, die "die Würde der Menschen erniedrigen", wie Waffenbau, Prostitution oder Ausbeutung von Kindern.
Die 48. Sozialwoche der Katholiken in Italien findet dieses Jahr von Donnerstag bis Sonntag in Cagliari auf Sardinien statt. Sie steht unter dem Motto "Die Arbeit, die wir wollen".
Nicht jede Arbeit würdevoll
Franziskus bekräftigte seine Forderung nach einem Recht auf Arbeit. "Ohne Arbeit gibt es keine Würde", sagte er. Allerdings sei nicht jede Arbeit würdevoll. Als Beispiel nannte er die "totale Unsicherheit" kurzfristiger oder illegaler Beschäftigungsverhältnisse.
"Das ist unmoralisch. Das tötet: Es tötet die Würde, es tötet die Gesundheit, es tötet die Familie, es tötet die Gesellschaft. Die Schwarzarbeit und die ungesicherte Beschäftigung töten", sagte der Papst.
"Wie ein Fahrrad mit platten Reifen"
Die Beschäftigungskrise sei auch in Zusammenhang mit einer ökologischen und sozialen Krise zu sehen. Eine auf Konsum ausgerichtete Wirtschaft, die sich weder um Würde der Arbeit noch um Umweltschutz schere, bewege sich wie "auf einem Fahrrad mit platten Reifen".
Hingegen dürfe "dem Wohl der Person und der Sorge um das gemeinsame Haus nichts vorgezogen werden", so der Papst.
Gemeinschaft über den Wettbewerb
Automatisierungsprozesse in der Industrie müssten "ein Arbeitsmittel bleiben und nicht zum Götzen einer Wirtschaft in der Hand der Mächtigen werden", sagte Franziskus. Pflicht der Unternehmer sei es, ihr Kapital ihren Mitarbeitern anzuvertrauen, die es ihrerseits für andere fruchtbar zu machen hätten.
In der Arbeitswelt müsse "die Gemeinschaft über den Wettbewerb siegen", sagte der Papst.