"Leider gehen im Kontrast zur Osterbotschaft die Kriege weiter und säen Gewalt und Schmerz. Beten wir für die Opfer der Kriege", sagte Papst Franziskus nach dem Mittagsgebet "Regina caeli" auf dem Petersplatz. Franziskus erinnerte an den Krieg in der Ukraine, aber auch an die aktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen im Sudan. Er bete, dass die Waffen dort niedergelegt werden, so der Papst. Im Sudan wurden bei Kämpfen zwischen der Armee und paramilitärischen Gruppen bis Sonntagmorgen mindestens 50 Menschen getötet und Hunderte verletzt.
In der orthodoxen Kirche wird an diesem Sonntag und somit eine Woche nach der katholischen und evangelischen Kirche Ostern gefeiert. Der abweichende Termin geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die sich an die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts halten. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinanderfallen. Zu einem gemeinsamen Ostertermin kommt es 2025.
Verteidigung Johannes Pauls II. gegen Kritik
Zugleich hat Franziskus seinen Vor-Vorgänger Johannes Paul II. gegen Anschuldigungen verteidigt. Das Gedenken des 2005 gestorbenen Kirchenoberhaupts sei in diesen Tagen "ungerechtfertigten Anfeindungen ausgesetzt", sagte der Papst. Zum Inhalt der Kritik äußerte er sich nicht. Die italienischen Bischöfe schlossen sich am Sonntagnachmittag den Worten des Papstes an.
In der vergangenen Woche wurden Vorwürfe gegen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) in einem mutmaßlichen Kriminalfall laut, der vor 40 Jahren im Vatikan seinen Ausgangspunkt nahm: Damals verschwand die 15-jährige Emanuela Orlandi, Tochter eines Vatikan-Angestellten.
Bruder der Verschwundenen angehört
Vatikan-Staatsanwalt Alessandro Diddi hat den Fall auf Geheiß von Papst Franziskus kürzlich neu aufgerollt und den Bruder der Verschwundenen, Pietro Orlandi, angehört. Dieser rückte Johannes Paul II. anschließend in einer italienischen Fernsehsendung in die Nähe von organisiertem Verbrechen und Pädophilie.
Nun sagte Franziskus nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz: "In der Gewissheit, die Gefühle der Gläubigen in der ganzen Welt zu deuten, richte ich einen dankbaren Gedanken an das Andenken des heiligen Johannes Paul II., der in diesen Tagen Gegenstand von verletzenden und haltlosen Behauptungen ist." 2014 hatte Franziskus seinen Vor-Vorgänger aus Polen heilig gesprochen.