Die Vertuschung von Straftaten und das vollkommene Desinteresse an Betroffenen seien eine schwere Verletzung der Pflichten des bischöflichen Hirtenamtes und ständen im Widerspruch zur Botschaft des Evangeliums.
Fürst äußerte Verständnis über Enttäuschung und Ärger der Menschen.
Mehr als 250 Priester als mögliche Täter
Der Leiter der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Freiburg, Magnus Striet, geht von mehr als 250 Priestern aus, die des Missbrauchs schuldig sind oder beschuldigt werden. Die Zahl der Opfer gab Striet am Dienstag vor Journalisten mit mindestens 540 an.
Zugleich betonte er, dass diese Zahlen mit großer Vorsicht zu sehen seien, weil von einem erheblich größeren Dunkelfeld auszugehen sei.
Zudem sei es bei der Studie nicht um Zahlen, sondern vor allem um die Aufarbeitung von Strukturen zur Vertuschung gegangen. Striet betonte, wer glaube, mit der Untersuchung werde ein Schlussstrich gezogen, der habe nichts verstanden: "Es werden Wunden bleiben, die nicht heilen."
Nach jahrelangen Recherchen stellten unabhängige Experten am Dienstag ihren Bericht vor. Auf 600 Seiten analysiert dieser anhand von mehr als 20 Fällen, wie die Kirchenverantwortlichen mit Opfern und Tätern umgingen und welche Strukturen Missbrauch begünstigten.