Zehn Jahre nach dem verheerenden Einsturz des Rana Plaza Buildings am 24. April 2013 in Dhaka mit mehr als 1.100 Todesopfern hätten viele Firmen, meist aus den USA, das Abkommen über Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch immer noch nicht unterzeichnet, teilte HRW am Dienstag in New York mit.
![Ein Junge arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka, Bangladesch / © Sk Hasan Ali (shutterstock) Ein Junge arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka, Bangladesch / © Sk Hasan Ali (shutterstock)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/ein-junge-arbeitet-einer-textilfabrik-dhaka-bangladesch_0.jpg.avif?itok=s8YBXdGC)
Das Abkommen zwischen Textilunternehmen und internationalen Arbeitsschutzorganisationen war unmittelbar nach der Katastrophe im Mai 2013 unterzeichnet worden; 2018 wurde ein Folgeabkommen ausgehandelt, das im Dezember 2022 auf Pakistan ausgeweitet wurde. Der Vertrag sieht unter anderem den kontrollierten Schutz von Fabrikgebäuden vor Einsturz und Brandgefahr vor sowie eine Beschwerdestelle für Arbeiterinnen und Arbeiter.
Über 1.100 Menschen gestorben
Bisher haben laut HRW fast 200 Bekleidungsmarken das Abkommen unterzeichnet. Die meisten US-amerikanischen Firmen schlossen sich hingegen nicht an und machten Haftungsbedenken geltend. Stattdessen legten sie 2013 ein eigenes Arbeitsschutz-Regelwerk auf, das Kritiker aber für zu lasch halten. Demgegenüber sei das Abkommen über Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch einzigartig, weil es gesetzlich durchsetzbare Vereinbarungen geschaffen habe, so die Menschenrechtsorganisation.
Bei dem Einsturz des Rana Plaza Buildings in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka, in dem mehrere Textilfabriken produzierten, starben vor zehn Jahren mindestens 1.134 Menschen, überwiegend Arbeiterinnen; rund 2.500 wurden verletzt. Die Fabriken stellten Bekleidung für Marken wie Benetton, Prada, Gucci, Versace und Zara her.