Er bedauere, "dass der Vatikan derzeit nicht auf staatliche Stellen zugeht, um mit ihnen zu besprechen, ob es ein anderes Verfahren geben könnte", sagte Wübbe im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
Verhandlungspartner für die entsprechenden Bestimmungen im Staatskirchenvertrag seien der Heilige Stuhl und die Landesregierung.
Wird Wübbe nächster Diözesanbischof in Osnabrück?
Ob er selbst der nächste Diözesanbischof von Osnabrück werde, habe er "Gott sei Dank nicht zu entscheiden", so Wübbe weiter. Über Kandidatenvorschläge werde das Domkapitel mit Vertretern von Gläubigen des Bistums beraten.
Bei der Wahl von Bischof Franz-Josef Bode, der aus Paderborn stammt und Ende März zurückgetreten war, habe sich das Domkapitel damals bewusst für jemanden von außerhalb entschieden. "Das finde ich auch heute noch sehr sympathisch", sagte Wübbe. So könne jemand ohne Vorgeschichte Bischof werden und auf seine Weise das Bistum kennenlernen.
Frühzeitig über Rücktrittsabsicht informiert
Bode habe ihn frühzeitig über seine Rücktrittsabsicht informiert, so der Übergangsleiter. Er sagte aber nicht, wann das war.
Sein Rücktrittsgesuch hatte Bode Ende Januar nach Rom geschickt. Die von ihm eingeleiteten Reformmaßnahmen, auch jene gegen sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung, werde man im Bistum weiterführen, versprach der Weihbischof.
Für die Wahl von Bodes Nachfolger, die wohl erst in ein paar Monaten ansteht, ist Wübbe optimistisch. "Wenn ein Bistum in Deutschland in den vergangenen Jahren einen neuen Bischof wählen musste, haben viele Domkapitel gesagt, sie hätten aus Rom eine Kandidatenliste zurückbekommen, aus der man gut habe wählen können." Daher seien er und seine Kollegen im Domkapitel "optimistisch, dass uns eine ähnliche Liste zur Verfügung gestellt wird".