Die heutigen "Propheten" hätten ähnliche Botschaften: "Nämlich dass schlechtes Benehmen und unmoralisches Verhalten Strafen nach sich ziehen", sagte er im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Zudem gebe es "fast heilige Texte, die einen sagen, wie man leben, essen, reisen soll".
Frankopan wandte sich gegen die Vorstellung, "dass alle vor uns, um 1900 oder nach 1945 oder in der Vorzeit, Idioten sind." Schon in der mesopotamischen Welt habe es Wissenschaftler gegeben und Diskussionen um Themen, die noch heute aktuell seien. "Die Vorstellung, dass die Menschen in der Vergangenheit mythologisch verblendet waren und töricht, geht für mich einen Schritt zu weit."
Turbulente Zeiten
Eine der Gefahren der heutigen Welt bestehe aus seiner Sicht darin, "dass wir lange dachten, wir lebten alle in einer Welt zunehmenden Wohlstands". Dessen sei sich inzwischen niemand mehr sicher, sagte der Wissenschaftler.
Zeiten tiefgreifender Turbulenzen, um die es in seiner jüngst erschienenen Klimageschichte "Zwischen Himmel und Erde" geht, kämen den Menschen daher vertraut vor. "Andererseits habe ich mich als Kind vor einer nuklearen Katastrophe aufgrund der Hochrüstung gefürchtet. Meine Schüler hingegen beschweren sich darüber, dass günstige Flüge nach Thailand schwieriger zu finden sind."