"Da sind alle gläubig", sagte der griechisch-katholische Geistliche Wolodymyr Hruza im ukrainischen Lwiw (Lemberg) am Mittwoch dem Portal kath.ch. "Viele haben mir gesagt, dass man an der Front an Gott glauben muss." Der 46-jährige Hruza wies darauf hin, dass er selbst jederzeit einberufen werden könne. "Als gesunder Mann unter 60 weiß man: Jeden Tag kann der Brief kommen, der einen dazu ruft, sein Land zu verteidigen."
Es gebe aktuell keine Regelung, die Kleriker in der Ukraine pauschal vom Kriegsdienst befreie. Meist werde aber versucht, eine Freistellung für betroffene Priester zu erlangen. "Es gibt natürlich Militärkapläne an der Front. Das ist aber etwas anderes", erläuterte Hruza.
Der Weihbischof betonte das Recht der Ukraine, sich gegen den russischen Angriff militärisch zur Wehr zu setzen: "Wir wollen nicht okkupiert werden." Um dieses Ziel zu erreichen, seien weitere Waffenlieferungen aus dem Ausland zwingend notwendig. Er kenne sich mit den Details zwar nicht aus. "Mir ist nur klar - jeder Tag der Verzögerung kostet Menschenleben", so Hruza.