Ukrainischer Bischof sieht an der Front nur alle gläubig

"Da sind alle gläubig"

Aus Sicht eines ukrainischen Weihbischofs gibt es an der Kriegsfront unter den ukrainischen Soldaten keine Atheisten. Die Menschen suchten spirituelle Zuflucht in der Kirche, besonders die Soldaten.

Ikonen liegen auf den Trümmern einer Kirche, die nach einem russischen Angriff an der Frontlinie zerstört wurde / © Evgeniy Maloletka/AP (dpa)
Ikonen liegen auf den Trümmern einer Kirche, die nach einem russischen Angriff an der Frontlinie zerstört wurde / © Evgeniy Maloletka/AP ( dpa )

"Da sind alle gläubig", sagte der griechisch-katholische Geistliche Wolodymyr Hruza im ukrainischen Lwiw (Lemberg) am Mittwoch dem Portal kath.ch. "Viele haben mir gesagt, dass man an der Front an Gott glauben muss." Der 46-jährige Hruza wies darauf hin, dass er selbst jederzeit einberufen werden könne. "Als gesunder Mann unter 60 weiß man: Jeden Tag kann der Brief kommen, der einen dazu ruft, sein Land zu verteidigen."

Es gebe aktuell keine Regelung, die Kleriker in der Ukraine pauschal vom Kriegsdienst befreie. Meist werde aber versucht, eine Freistellung für betroffene Priester zu erlangen. "Es gibt natürlich Militärkapläne an der Front. Das ist aber etwas anderes", erläuterte Hruza.

Der Weihbischof betonte das Recht der Ukraine, sich gegen den russischen Angriff militärisch zur Wehr zu setzen: "Wir wollen nicht okkupiert werden." Um dieses Ziel zu erreichen, seien weitere Waffenlieferungen aus dem Ausland zwingend notwendig. Er kenne sich mit den Details zwar nicht aus. "Mir ist nur klar - jeder Tag der Verzögerung kostet Menschenleben", so Hruza.

Bund will eine Milliarde mehr für Flüchtlingshilfe zahlen

Der Bund hat zugesichert, in diesem Jahr eine Milliarde Euro mehr für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtling zu zahlen. Die Länder sollen damit unterstützt werden, ihre Kommunen zusätzlich zu entlasten, wie es dazu im Beschluss des Flüchtlingsgipfels heißt, der in Berlin zu Ende ging. Bislang hatte der Bund den Ländern in diesem Jahr zusätzlich 2,75 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt sieht der Bund inklusive der Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine nach eigenen Angaben 16 Milliarden Euro vor.

Flüchtlinge aus der Ukraine / © Julia Steinbrecht (KNA)
Flüchtlinge aus der Ukraine / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA