Berliner Erzbischof Koch äußert Sorge vor Krankenhausreform

Gesellschaft braucht auch kleine Kliniken

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die Politik zu einer Krankenhausreform mit Augenmaß aufgerufen. Was bisher über die Reformpläne bekannt sei, gebe Grund zur Sorge, sagte Koch. Menschlichkeit dürfe nicht abhanden kommen.

 Pflegerinnen auf der Intensivstation eines katholischen Krankenhauses
 / © Harald Oppitz (KNA)
Pflegerinnen auf der Intensivstation eines katholischen Krankenhauses / © Harald Oppitz ( KNA )

Wenn dabei eine Vielzahl von Kliniken auf der Strecke bleibe, könne dies kein Gewinn für kranke Menschen sein. Sie müssten dann "lange Wege, lange Wartezeiten und eine schlechte Versorgung befürchten". Koch betonte in dem Interview an diesem Samstag im Berliner RBB-Rundfunk, das Gemeinwohl dürfe bei den Reformüberlegungen "niemals aus dem Blick geraten". Krankenhäuser dürften keine Orte sein, an denen "finanzielle Erwägungen die Oberhand gewinnen".

Patientinnen und Patienten erwarteten im Krankenhaus zu Recht ein hohes Maß an Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Empathie. Wenn viele kleinere Krankenhäuser nicht mehr existierten und stattdessen große Krankenhauskomplexe noch größer würden, gehe etwas verloren, das die individuelle Hinwendung zum kranken Menschen ausmache, betonte der Erzbischof. 

Heiner Koch

Heiner Koch wurde am 13. Juni 1954 in Düsseldorf als Sohn eines Justizamtsrates geboren. Nach dem Studium der Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften in Bonn und einer Promotion in Theologie empfing er 1980 in Köln die Priesterweihe. Anschließend war er unter anderem Hochschulpfarrer an der Universität Düsseldorf und hatte leitende Funktionen in der Verwaltung des Erzbistums Köln inne.

Erzbischof Heiner Koch / © Christoph Busse (KNA)
Erzbischof Heiner Koch / © Christoph Busse ( KNA )
Quelle:
epd