Kirche soll Wege der Verantwortung füreinander aushandeln

Keine Burgenpolitik der Ministerien mehr

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, hat daran erinnert, dass unsere Vorstellungen von einem guten Leben sich erheblich voneinander unterscheiden. Er wünscht sich engeren Austausch gesellschaftlich relevanter Akteure.

Ulrich Lilie / © Harald Oppitz (KNA)
Ulrich Lilie / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte er am Samstag auf dem Podium "Teures Leben, leere Kassen" beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg.

Kirche soll Wege der Verantwortung füreinander aushandeln

Das gehe nur, wenn Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, sagte Lilie. Die Ministerien müssten ihre Burgenpolitik aufgeben, um gemeinsam auf eine sozial-ökologische Transformation hinzuwirken.

Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werkes fuer Diakonie und Entwicklung und Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. / © Christian Ditsch (epd)
Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werkes fuer Diakonie und Entwicklung und Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. / © Christian Ditsch ( epd )

Die Rolle der Kirche sieht er darin, sich in den Dienst der Menschen zu stellen und zusammen mit anderen Gruppen auszuhandeln, "wie Menschen füreinander Verantwortung übernehmen können".

Nachhaltigkeitsberaterin will bisherige Zügellosigkeit aufgeben

Statt über Verbotspolitik und Verzicht zu reden, sollte sich die Gesellschaft in den Augen von Rebecca Freitag, Beraterin für nachhaltige Lebensstile und Geschäftsmodelle, eingestehen, dass die bisherige Zügellosigkeit aufgegeben werden müsse.

"Was ist das gute Leben wirklich, und worauf verzichten wir im Moment wirklich? Auf saubere Luft und saubere Straßen", sagte sie.

Soziale Kipp-Punkte durch individuelle Bemühungen für Wandel

Menschen, die in der Politik oder in Unternehmen arbeiten, könnten sich dort konkret für einen Wandel einsetzen, sagte Freitag.

So könnten positive soziale Kipp-Punkte erreicht werden und sich Normen und Werte in der Gesellschaft ändern.

Klimawandel

Allgemein bezeichnet der Begriff Klimawandel die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Natürliche Änderungen im Klima hat es immer schon gegeben. Seit etwa 1850, dem Beginn der industriellen Revolution, steigt die globale Durchschnittstemperatur allerdings vergleichsweise schnell.

Symbolbild Klimawandel / © Seamind 224 (shutterstock)
Quelle:
epd