Nach Schule nun tödlicher Anschlag auf Kirche in Uganda

Schockierende Gewalt

Wenige Tage nach dem Massaker an einer Schule in Uganda hat es laut Medienberichten einen Anschlag auf eine Kirche gegeben. Bewaffnete sind nach einem Gottesdienst in eine anglikanische Kirche eingedrungen.

Symbolbild Religionsausübung in Uganda / © JLwarehouse (shutterstock)
Symbolbild Religionsausübung in Uganda / © JLwarehouse ( shutterstock )

Sie hätten in dem Gotteshaus im westugandischen Bezirk Kakumiro in der Nacht zu Dienstag mit Macheten auf Menschen eingeschlagen. Ein Lehrer sei "zu Tode gehackt" worden, berichtet die Zeitung "Monitor" (Dienstag). Eine unbestätigte Zahl von Personen wurde verwundet; mindestens ein Opfer schwebt demnach in Lebensgefahr.

Symbolbild Religionsausübung in Uganda / © JLwarehouse (shutterstock)
Symbolbild Religionsausübung in Uganda / © JLwarehouse ( shutterstock )

Der Schock in dem ostafrikanischen Land sitzt immer noch tief, nachdem mutmaßliche Islamisten am Wochenende fast 40 Schüler in einem Internat töteten. Die Angreifer entkamen mit einer unbestimmten Zahl von Schülern. Papst Franziskus und andere Religionsführer verurteilten das Attentat. "Überall dieser Kampf, dieser Krieg. Beten wir für Frieden", so das katholische Kirchenoberhaupt.

Täter sollen religiös motivierte Extremisten der ADF sein

Kurz nach dem Angriff hatte ein ugandischer Armeesprecher verkündet, dass auch die Luftwaffe die Verfolgung der Angreifer aufgenommen habe. Bei ihnen soll es sich um religiös motivierte Extremisten der "Allied Democratic Forces" (ADF) handeln. Die Fundamentalisten, ursprünglich aus Uganda, errichteten in den vergangenen Jahren ihre neue Basis in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo.

Am Montag teilte die Regierung in Kampala die Festnahme von 20 Verdächtigen mit; darunter sei der Direktor des Gymnasiums und ein Lehrer. Sie stehen im Verdacht, den Angreifern geholfen zu haben.

Unterdessen sollen etliche Schulen im Grenzgebiet aus Angst vor weiteren Anschlägen zu Wochenbeginn fast leer geblieben sein, berichten örtliche Medien.

Kirche in Uganda

Katholische Missionare gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den ersten Europäern, die sich in Uganda niederließen. Allerdings stießen sie bei den einheimischen Königen oft auf Ablehnung und Feindseligkeit. 22 katholisch gewordene Konvertiten wurden zwischen 1885 und 1887 ermordet und 1964 von Papst Paul VI. seliggesprochen.

Nach Errichtung eines britischen Protektorats 1894 verbesserten sich die Missionsbedingungen für die Kirche. Als erster Schwarzafrikaner der Neuzeit erhielt Joseph Kiwanuka 1939 die Bischofsweihe.

Papst Paul VI. reiste 1969 nach Uganda / © Hans Knapp (KNA)
Papst Paul VI. reiste 1969 nach Uganda / © Hans Knapp ( KNA )
Quelle:
KNA