"Ich unterstütze die Bemühungen des russischen Staatsoberhaupts, Unruhen in unserem Land zu verhindern", hieß es am Samstag in einem schriftlichen Appell Kyrills an die Russinnen und Russen. Das Kirchenoberhaupt rief dazu auf, die nationale Einheit zu bewahren, zu beten sowie Soldaten und einander mit allen Kräften zu helfen.
Kyrill I. erwähnte die Wagner-Miliz mit keinem Wort und sprach auch nicht von einem Aufstand. "Die militärische Konfrontation ist eine Prüfung", betonte er stattdessen. "Heute, wenn unsere Brüder an den Fronten kämpfen und sterben und die Feinde alles tun, um Russland zu zerstören, ist jeder Versuch, Zwietracht im Inneren des Landes zu säen, ein großes Verbrechen, für das es keine Entschuldigung gibt."
Söldner in Russland auf dem Vormarsch
Nach Medienberichten sind Söldner der Wagner-Miliz derzeit innerhalb Russlands auf dem Vormarsch. Putin hatte in einer Fernsehansprache von Verrat und einem "Dolchstoß in den Rücken" gesprochen.
Der russisch-orthodoxe Patriarch ist seit vielen Jahren ein wichtiger Verbündeter Putins. In Gottesdiensten forderte Kyrill I. seine Landsleute auf, die russische Armee in der Ukraine zu unterstützen.
Zudem versprach das Kirchenoberhaupt russischen Soldaten, sie würden von all ihren Sünden reingewaschen, wenn sie im Krieg fielen.
Großbritannien, Tschechien, Litauen, Estland, Kanada und die Ukraine haben Kyrill I. auf ihre nationalen Sanktionslisten gesetzt; EU-weite Strafmaßnahmen gegen ihn waren 2022 am Widerstand Ungarns gescheitert.