Manchmal seien Einrichtungen in derselben Region isoliert voneinander tätig, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Brief der Bildungs- und der Ordensbehörde im Vatikan. Das führe mitunter zu dissonanten Stimmen, die nicht zusammenpassten. Stattdessen müssten die Schulen wie ein Chor zusammen singen.
Vielfältige Herausforderungen
Laut Bildungs- und Ordensbehörde stehen katholische Schulen in einigen Regionen der Erde vor schweren Herausforderungen. Gründe hierfür seien die Folgen der Corona-Pandemie, Wirtschaftskrisen, zurückgehende Geburtenraten, Armut und ein ungleicher Zugang etwa zu Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung, Bildung und Internet. Einige Länder gäben nicht-staatlichen Schulen keine Finanzzuschüsse.
In westlichen Gesellschaften werde zudem der Glaube an Gott oft aus dem öffentlichen Leben und "aus dem Leben der Männer und Frauen unserer Zeit" herausgedrängt. Die Folgen seien komplex und führten in manchen Fällen zur Schließung katholischer Schulen.
Aufruf zu Kreativität und Mut
Angesichts der Herausforderungen rufen die beiden Vatikanbehörden die kirchlichen Bildungseinrichtungen zu Kreativität und Mut auf. Die Krise sei kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die Augen zu den Sternen zu heben. Zugleich sichern sie ihnen die Unterstützung des Vatikans bei der Suche nach kreativen Lösungen "auch in den schwierigsten Umständen" zu.
Der Brief ist von den Leitern der beiden Behörden, Joao Braz de Aviz (Orden) und Jose Tolentino Calaca de Mendonca (Bildung), sowie von deren Sekretären unterzeichnet. Die Ordensbehörde hat sich an dem Schreiben beteiligt, weil eine große Zahl der rund 240.000 katholischen Schulen weltweit von Ordensgemeinschaften getragen werden.