Kommission diskutiert organisierte Kriminalität

Auch für Kirche ein Thema

Mehr Aufmerksamkeit gegenüber internationaler organisierter Kriminalität hat Bischof Heiner Wilmer angemahnt. Die Folgen für das Zusammenleben in Kirche und Gesellschaft weltweit dürften "nicht weiter sträflich vernachlässigt werden".

Symbolbild Beschlagnahmte Waffen und Geld / © Krasula (shutterstock)
Symbolbild Beschlagnahmte Waffen und Geld / © Krasula ( shutterstock )

Das erklärte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Montag in Berlin. Er äußerte sich zu Beginn einer fünftägigen internationalen Konferenz der Kommission zum kirchlichen Handeln angesichts von organisierter Kriminalität. 

Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim pilgert mit Jugendlichen / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim pilgert mit Jugendlichen / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Aufruf zur Solidarität

Wilmer rief zu einem solidarischen Umgang der Kirche in Deutschland mit den betroffenen Gesellschaften und Kirchen vor Ort auf. Es gebe die Probleme organisierter Kriminalität auch in Deutschland, "aber sie tritt bei uns in einer anderen, weniger offensichtlichen und gewalttätigen Form auf als beispielsweise in Mexiko", so der Bischof.

Weiter sagte Wilmer mit Blick auf die Weltkirche: "Wenn es stimmt, dass alle Glieder leiden, wenn ein Glied leidet, dann können uns ihre Erfahrungen nicht egal sein. Mehr noch: Dann reicht es nicht, wenn wir über das Problem aus einer rein deutschen Perspektive nachdenken." Ein solcher Blick bleibe immer mangelhaft und entspräche nicht der katholischen Identität, so Wilmer. "Ein Problem 'katholisch' zu bearbeiten, bedeutet immer auch multiperspektivisch zu agieren." Mit der Konferenz wolle man als Solidar-, Lern- und Gebetsgemeinschaft Möglichkeiten, Chancen und Grenzen des kirchlichen Engagements angesichts internationaler organisierter Kriminalität beleuchten.

Empfehlungen zum Umgang mit den Gefahren

Die christlichen Hilfsorganisation Federacion Familia Grande Hogar de Cristo hält ein Banner gegen Drogenkriminalität. / © Mariano Campetella (KNA)
Die christlichen Hilfsorganisation Federacion Familia Grande Hogar de Cristo hält ein Banner gegen Drogenkriminalität. / © Mariano Campetella ( KNA )

Eine 2019 von Justitia et Pax eingerichtete internationale Fachgruppe untersuchte die Gefahren dieser Kriminalitätsform und erarbeitet derzeit Empfehlungen. Die Zwischenergebnisse sollen während der Konferenz in Berlin diskutiert werden, hieß es. Bis Freitag kommen nach Angaben von Justitia et Pax dazu 40 Wissenschaftler, Bischöfe, Abgeordnete und weitere Expertinnen und Experten aus Mittel- und Südamerika und Europa in Berlin zusammen. Diskutiert werden dem Programm zufolge unter anderem Perspektiven aus Albanien, Italien, dem Vatikan und Deutschland sowie aus Mexiko, Kolumbien und El Salvador.

Deutsche Kommission Justitia et Pax

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) wurde 1967 gegründet und versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. Justitia et Pax ist deren gemeinsame Stimme in Gesellschaft und Politik und damit Akteurin des politischen Dialogs. Darüber hinaus ist die Deutsche Kommission Bestandteil eines weltweiten Netzwerkes nationaler und regionaler Justitia-et-Pax-Kommissionen.. (Justitia et Pax)

Justitia steht für Gerechtigkeit  / © Daniel Reinhardt (dpa)
Justitia steht für Gerechtigkeit / © Daniel Reinhardt ( dpa )
Quelle:
KNA