Heinrich Bedford-Strohm fordert Ächtung von Streubomben

"Nicht auf das Niveau der russischen Kriegsführung begeben"

Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm kritisiert den geplanten Einsatz von Streubomben im Ukraine-Russland-Konflikt. Bedford-Strohm betonte die zerstörerische Wirkung auf Zivilisten und fordert die Ächtung der Waffen.

Lokale Beamte stehen vor einem beschädigten Wohnhaus in Serhijiwka, etwa 50 Kilometer südwestlich von Odessa / ©  Maxim Penko/AP (dpa)
Lokale Beamte stehen vor einem beschädigten Wohnhaus in Serhijiwka, etwa 50 Kilometer südwestlich von Odessa / © Maxim Penko/AP ( dpa )

Heinrich Bedford-Strohm hat den von der Ukraine geplanten Einsatz von Streubomben im russischen Angriffskrieg scharf kritisiert. Bei einem Symposium in der Evangelischen Akademie Tutzing zum Thema Öffentliche Theologie sagte der scheidende bayerische Landesbischof: "Es gibt gute Gründe dafür, dass eine breite Gemeinschaft von Staaten Streubomben völkerrechtlich geächtet hat."

Heinrich Bedford-Strohm / © Gerhard Baeuerle (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Gerhard Baeuerle ( epd )


Sie seien anders als andere Waffen gerade für die Zivilbevölkerung von besonders zerstörerischer Wirkung, auch nach dem Ende des Kriegs. Wenn sich die westliche Seite "jetzt auf das Niveau der russischen Kriegsführung" begebe, sei das "nicht akzeptabel". Die völkerrechtliche Ächtung von Streubomben müsse sich gerade dann bewähren, "wenn die militärische Lage den Wunsch weckt, sie einzusetzen", sagte Bedford-Strohm.

Streubomben für die Ukraine?

Abgerissene Hände, verstümmelte Beine: Fotos von Streubomben-Opfern zeigen das Leid, das Streubomben auch in der Zivilbevölkerung anrichten können. Dennoch ist die Munition nicht überall verboten.

Die USA haben sich entschieden, Streumunition an die Ukraine zu liefern. "Wir werden die Ukraine in dieser Konfliktphase zu keinem Zeitpunkt schutzlos zurücklassen. Punkt", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Freitag zur Begründung. Es ist wieder mal ein qualitativ neuer Schritt bei der militärischen Unterstützung der Ukraine.

Ein Anwohner betrachtet sein Haus im ukrainischen Slowjansk, das bei einem Raketenangriff beschädigt wurde / © Roman Chop/AP (dpa)
Ein Anwohner betrachtet sein Haus im ukrainischen Slowjansk, das bei einem Raketenangriff beschädigt wurde / © Roman Chop/AP ( dpa )
Quelle:
epd
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