Aber auch mit Blick auf weitere kriegerische Auseinandersetzungen sei es gewählt worden. Es mache deutlich, dass Friede niemals selbstverständlich sei. Das teilte das Erzbistum Paderborn am Mittwoch mit. Die Libori-Woche vom 22. bis 30. Juli stehe auch in diesem Jahr unter dem Dreiklang aus Kirche, Kirmes und Kultur.
Mit dem Libori-Fest feiern Stadt und Erzbistum Paderborn immer Ende Juli mit Jahrmarkt, Gottesdiensten, Prozessionen und weiteren Veranstaltungen ihren Schutzpatron, den heiligen Liborius (348-397). Zu den Feierlichkeiten kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher. Das Fest hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des Heiligen, der Bischof von Le Mans war, nach Paderborn überführt.
Reliquienprozession durch die Stadt
So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften. Den Beginn der Feiern markiert die Erhebung der Reliquien des Heiligen. Dabei werden sie in einem vergoldeten Schrein in den Hochchor des Paderborner Doms überführt und nach einem Gottesdienst in einer Prozession durch die Stadt getragen.
Frieden beginne im Herzen jedes einzelnen Menschen, sagte der Übergangsleiter des Erzbistums, Michael Bredeck. «Auch dazu ruft uns das Libori-Leitwort auf: ausgleichend und auf Frieden bedacht mit uns selbst und miteinander umzugehen.» Nach dem Rücktritt des langjährigen Erzbischofs Hans-Josef Becker ist der Bischofsstuhl in Paderborn noch unbesetzt.
Die Erzdiözese erwartet in diesem Jahr den neuen Bischof von Le Mans, Jean-Pierre Vuillemin, der als Nachfolger des heiligen Liborius erstmals am Libori-Fest teilnehme. Auch zwei Bischöfe aus der Ukraine kämen nach Paderborn: Stanislav Shyrokoradiuk aus Odessa und Pavlo Honczaruk aus Charkiw-Saporischschja.