"Ich halte das für sehr, sehr falsch", sagte Marx am Montagabend in München. Er könne nicht verstehen, dass die Ampelkoalition dieses Fass neu aufmache, und sei in Sorge, "dass eine polarisierte Debatte kommt".
Der Kardinal warnte in diesem Zusammenhang vor einem Autonomiebegriff, der aus seiner Sicht in die Irre führt: "Ein Schwangerschaftsabbruch bleibt eine Tötung menschlichen Lebens, das ist nicht wegzudiskutieren."
Der Paragraph allein reicht nicht
Zugleich relativierte der Münchner Erzbischof die Bedeutung des Paragrafen 218 für den Lebensschutz: "Das Strafrecht allein ist keine Lösung. Wir können das große Wunder des Lebens nur mit den Frauen schützen, nicht gegen sie." Manchmal würden Kinder unter sehr belastenden Umständen gezeugt.
"Da müssen wir zusammenstehen, da müssen wir helfen", sagte Marx. Deshalb sei es wichtig, "dass die Kirche in diesem Feld präsent ist".
Der Kardinal äußerte sich bei einer Feier zum 50-jährigen Bestehen der Beratung für Schwangere und junge Familien des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) München. Das Angebot wird wesentlich aus Kirchensteuermitteln finanziert.