Diakonie unterstützt Ukraine-Hilfen mit 68 Millionen Euro

Das meiste aus Spenden

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat im vergangenen Jahr mit etwa 68 Millionen Euro rund die Hälfte ihrer Gesamteinnahmen für Hilfsprojekte in der Ukraine ausgegeben. Zudem hat die Organisation einen Rekord gebrochen.

Geld: Scheine und Münzen / © Julia Steinbrecht (KNA)
Geld: Scheine und Münzen / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Insgesamt lagen die Gesamteinnahmen der Diakonie mit 134,8 Millionen Euro um rund ein Drittel höher als im Vorjahr, wie die Organisation am Donnerstag berichtete. Davon seien rund 98 Millionen Euro Spenden.

Erstmals in der Geschichte der Katastrophenhilfe hätten die Gesamtausgaben für Hilfsprojekte die Marke von 100 Millionen Euro überschritten. Durch die Mittel konnten demnach 125 Hilfsprojekte in in 41 Ländern unterstützt werden. Dazu kommen Hilfen für akute Notsituationen.

Kritik an Haushaltskürzungen

Unterdessen übte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, deutliche Kritik an den geplanten Haushaltskürzungen des Bundes für Humanitäre Hilfe. Mit Blick auf die hohe Zahl hungernder Menschen und die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels sei mehr humanitäre Hilfe nötig, so Pruin.

Dagmar Pruin / © Hermann Bredehorst/Brot fuer die (epd)
Dagmar Pruin / © Hermann Bredehorst/Brot fuer die ( epd )

Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 sieht Kürzungen bei humanitären Hilfsmaßnahmen im Ausland um fast eine Milliarde Euro vor. "Wer ein so wichtiges Budget um ein Drittel reduziert, kürzt nicht, sondern betreibt Kahlschlag", so Pruin.

Sorge um Krisenländer

Als besorgniserregend bezeichnete der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, die Situation in zahlreichen Krisenländern wie Afghanistan oder Somalia. Dort träfen klimabedingte Katastrophen auf bestehende Krisen und Konflikte. Sie verstärkten Not und Leid in einem enormen Ausmaß.

Martin Keßler (Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe) (Diakonie Katastrophenhilfe)

So hätten nach über drei Jahren Dürre laut UN-Angaben in Ostafrika mehr als 30 Millionen Menschen nicht genug zu essen. In Afghanistan hätten die Taliban den Handlungsspielraum für internationale humanitäre Hilfsorganisationen auf Kosten der leidenden Bevölkerung weiter eingeschränkt.

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
KNA