Ecuadors Bischöfe verurteilen Mord an Präsidentenkandidaten

Kritiker des linken Lagers erschossen

Gut eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen in Ecuador ist einer der aussichtsreichsten Kandidaten erschossen worden. Ecuadors Bischofskonferenz verurteilt den Mord an Fernando Villavicencio scharf und bekundet "tiefe Solidarität".

Symbolbild Polizei in Ecuador / © Angela N Perryman (shutterstock)
Symbolbild Polizei in Ecuador / © Angela N Perryman ( shutterstock )

 Wie lokale Medien berichten, schossen Unbekannte am Mittwoch in der Hauptstadt Quito auf Fernando Villavicencio (59), als dieser nach einer Wahlkampfveranstaltung in ein Auto steigen wollte. Sechs Tatverdächtige wurden festgenommen.

Kritiker des linken Lagers um Ex-Präsident Rafael Correa

Laut einigen Umfragen lag Villavicencio auf Rang zwei und hatte gute Chancen, eine mögliche Stichwahl zu erreichen. Andere Umfragen sahen ihn im hinteren Feld. Er galt als Kritiker des linken Lagers um Ex-Präsident Rafael Correa.

Fernando Villavicencio, ecuadorianischer Präsidentschaftskandidat, spricht während einer Wahlkampfveranstaltung in einer Schule, Minuten bevor er vor derselben Schule in Quito, Ecuador, erschossen wurde / © Uncredited/API via AP (dpa)
Fernando Villavicencio, ecuadorianischer Präsidentschaftskandidat, spricht während einer Wahlkampfveranstaltung in einer Schule, Minuten bevor er vor derselben Schule in Quito, Ecuador, erschossen wurde / © Uncredited/API via AP ( dpa )

"Wir waren nur wenige Meter von ihm entfernt, als wir gingen, fielen 40 Schüsse. Wir haben soeben die Bestätigung erhalten, dass er gestorben ist. Es ist ein unbeschreiblicher Schmerz für die Familie", wird Galo Valencia, ein Onkel des Kandidaten, in lokalen Medien zitiert.

Proteste und Gewalt prägen Ecuador seit Jahren

Am 20. August finden in Ecuador Präsidentschaftswahlen statt, nachdem der konservative Amtsinhaber Guillermo Lasso vor wenigen Wochen seinen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments verkündet hatte.

Ecuador, Quito: Während einer Demonstration brennt eine Barrikade aus Reifen auf der Straße / © Juan Diego Montenegro (dpa)
Ecuador, Quito: Während einer Demonstration brennt eine Barrikade aus Reifen auf der Straße / © Juan Diego Montenegro ( dpa )

Das südamerikanische Land wird seit Jahren von einer anhaltenden Welle von Gewalt erschüttert.

Ecuadorianische Bischofskonferenz verurteilt Mord

Wie die katholische Nachrichtenagentur CNA Deutsch unter Berufung auf ihre spanischsprachige Schwesteragentur  ACI Prensa berichtet, drückte die ecuadorianische Bischofskonferenz ihre "tiefe Solidarität" mit der Familie des ermordeten Präsidentschaftskandidaten aus und betonte, dass sie alle Formen von Gewalt verurteile, "die auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft entfesselt werden".

Zudem erklärten die ecuadorianischen Bischöfe ihren Willen, sich "Initiativen zur Wiederherstellung der sozialen Sicherheit in unserem geliebten Land" anzuschließen und bekräftigten ihre "feste Verpflichtung, für den Frieden auf der Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit zu beten und zu arbeiten".

Lateinamerikanischer Bischofsrat CELAM

Der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM ("Consejo Episcopal de Latinoamericano") ist der Zusammenschluss von 22 nationalen Bischofskonferenzen Lateinamerikas und der Karibik. Seine Aufgabe ist es, der Kirche in den Mitgliedsländern theologische und pastorale Impulse zu geben, Kontakte zwischen den Mitgliedern herzustellen und die Zusammenarbeit zu fördern.

Gruppenbild Papst Franziskus mit CELAM / © Osservatore Romano (KNA)
Gruppenbild Papst Franziskus mit CELAM / © Osservatore Romano ( KNA )
Quelle: