Auch nach dem Ende von Kampfhandlungen und humanitärer Hilfe nach der Erdbebenkatastrophe habe sich die Situation für die Bevölkerung kaum gebessert, erklärte der Priester am Dienstagabend bei einem Besuch in der Katholischen Akademie in Berlin.
Zudem warf Kassar, der auch Generalvikar der syrisch-katholischen Diözese Damaskus ist, dem Westen eine fortdauernde Diskriminierung von Syrern vor. "Es macht uns sehr traurig, dass man uns, wenn wir aus Syrien einreisen, sofort als Flüchtlinge oder Terroristen sieht." Er wünsche sich, dass den Menschen ihre Würde als Syrer wiedergegeben werde und sie wieder in die Weltgemeinschaft aufgenommen würden.
Humanitäre Lage angespannt
Die humanitäre Lage in dem Land ist auch nach dem Ende der Kampfhandlungen des seit März 2011 andauernden Bürgerkriegs angespannt. Die meisten Menschen sind den Vereinten Nationen zufolge auf Hilfsmaßnahmen angewiesen.
Durch die Sanktionen des Westens ist der größte Teil des Landes zudem weitgehend von Finanzströmen abgeschnitten. Überweisungen in das zu 70 Prozent von Damaskus kontrollierte Gebiet sind dadurch praktisch unmöglich.