Katholikenkomitee kritisiert AfD

Grundlagen des Rechtsstaats angegriffen

Die AfD greift nach Einschätzung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken die Grundlagen des demokratischen Rechtsstaats an. Die Partei verfolge eine "Delegitimierung unseres funktionierenden demokratischen Rechtsstaats".

Marc Frings / © Julia Steinbrecht (KNA)
Marc Frings / © Julia Steinbrecht ( KNA )

So äußerte sich ZdK-Generalsekretär Marc Frings in einem Gastbeitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift "Herder Korrespondenz". Es gelte, extremistische und populistische Forderungen der AfD zu demaskieren.

Die katholische Kirche müsse solchen Positionen entgegentreten, forderte Frings. "Es gibt keinerlei legitimierbare Verbindung zwischen Christentum und rechter Ideologie." Christliche Überzeugung sei es, an der Seite von Armen und Ausgeschlossenen zu stehen. Das sei unvereinbar mit "Hass auf Geflüchtete sowie auf den Islam", schreibt Frings.

Vorwurf der "perfiden Strategie"

Zudem verfolge die AfD ein völkisches und nationalistisches Weltbild. "Kirchliche Akteure können gar nicht anders, als eine deutliche Distanz zu markieren." Daher könnten AfD-Mitglieder auch kein kirchliches Ehrenamt übernehmen.

Fähnchen mit dem Logo der AfD liegen auf einem Tisch / © Daniel Karmann (dpa)
Fähnchen mit dem Logo der AfD liegen auf einem Tisch / © Daniel Karmann ( dpa )

Der Partei warf Frings eine "perfide Strategie" vor, weil sie versuche, die Grenzen zu bürgerlichen und christlichen Milieus zu verwischen. Dies dürften Katholiken nicht zulassen. Der "Graben zwischen bürgerlich-konservativen Werte- und Politikvorstellungen und rechtsextremen Irrungen" müsse klar benannt sein.

Der ZdK-Generalsekretär forderte zugleich, die kirchliche Bildungsarbeit dezentral zu stärken. Dazu gehörten Verbände, Akademien und Bildungshäuser.

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche. Allerdings melden sich immer wieder auch einige katholische Laien und Vereinigungen zu Wort, die das ZdK nicht als ihre Vertretung verstehen.

Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)  / © Harald Oppitz (KNA)
Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA