Für die Ausstellung werden drei Objekte aus dem Domschatz des St.-Paulus-Doms Münster zur Verfügung gestellt wie das Bistum am Dienstag mitteilte.
Dabei handele es sich um das Kokosnussreliquiar (1230/1250) sowie die Prophetenbüsten Jeremia I und Philo von Alexandrien II (beide um 1390). Ebenso reiste ein Reliquiar in Form eines dreibeinigen Fisches, das aus der Zeit um 1400 stammt, aus der katholischen Kirche St. Martini Emmerich am Rhein im Kreis Kleve nach Paris, wie es hieß.
In der französischen Hauptstadt werden die Leihgaben aus dem Bistum Münster bis 14. Januar kommenden Jahres in einer Virtrine mit Gegenständen aus dem Louvre und dem British Museum gezeigt. Das Kokosnussreliquiar ist ein Pokal aus der im Mittelalter höchst seltenen Kokosnuss, der mit einer abbasidischen Bergkristallfigur bekrönt wird. Das Stück gelte als das älteste erhaltene seiner Art und veranschauliche die Umnutzung von exotischen Objekten in der abendländischen Schatzkunst des Mittelalters, heißt es auf der Website des Paulusdomes in Münster. Auch die Prophetenbüsten gehörten mit zu den größten Kostbarkeiten in europäischen Sammlungen.
Domschatz ausgelagert
Der Münsteraner Domschatz war bis 2017 in der Domkammer Münster ausgestellt. Nachdem diese wegen baulicher und technischer Mängel geschlossen werden musste, wurden der Domschatz und alle weiteren Exponate ausgelagert. Damit eine Auswahl von Kunstwerken weiterhin zu sehen ist, leihen andere Museen einige "Herzstücke" für Sonderausstellungen. So zeigt etwa das Diözesanmuseum in Paderborn noch bis 7. Januar Objekte aus dem Domschatz, darunter den sogenannten Pauluskopf aus dem 11. Jahrhundert, der als ältestes erhaltene Büstenreliquiar des Abendlands gilt.
Das flächenmäßig nicht zusammenhängende Bistum Münster gliedert sich in Nordrhein-Westfalen in die drei Regionen Münster-Warendorf-Coesfeld, Borken-Steinfurt sowie Recklinghausen und Niederrhein. Zur letzteren gehört der Kreis Kleve.