Neben dem ehemaligen Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. hätten Madrids früherer Erzbischof, Kardinal Rouco Varela, und der Papstbotschafter in Spanien, Erzbischof Bernardito Auza, in den Räumen der Stiftung auftreten sollen. Alle drei gelten als dezidiert konservative Vertreter der katholischen Kirche, die dem Reformkurs von Papst Franziskus kritisch gegenüberstehen.
Bei der geplanten Feierstunde zu Ehren von Benedikt XVI. (2005-2013) sollte ein großer Saal nach dem früheren Kirchenoberhaupt benannt werden. Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst, hatte dort vor 30 Jahren einen Vortrag gehalten. An dieses Ereignis wollte die Fundacion Universitaria Espanola (FUE) nach eigenen Angaben erinnern.
Kritik vor allem an der Gästeliste
Doch aus reformorientierten Kreisen gab es in den vergangenen Tagen immer wieder Kritik. Vor allem die Gästeliste sei ein Affront gegen den amtierenden Papst, hieß es. Einige Stimmen sprachen von einem "Konklave gegen Franziskus in Madrid".
Das konservative spanische Portal Infovaticana warf den Organisatoren indes vor, insbesondere Gänswein als Hauptgast durch die Absage "gecancelt" zu haben. Es scheine, "dass jemand, der keine abgestandenen protestantischen Verlautbarungen propagiert, nicht würdig ist zu sprechen".