2016 verlieh Franziskus Simoni den Kardinalspurpur, der für das Blut des christlichen Martyriums steht. Simoni gehört zu den wenigen Männern ohne Bischofsweihe im Kardinalskollegium und ist heute der sechstälteste der 242 Senatoren des Papstes.
Jeder Kardinal verspricht dem Papst, für seine Kirche im äußersten Fall sein Blut zu geben. Simoni wäre bereits in jungen Jahren beinahe zum Märtyrer geworden. Er wurde 1963 nach der Christmette am Heiligabend vom kommunistischen Regime verhaftet. Albanien rühmte sich damals damit, der "erste atheistische Staat der Welt" zu sein.
Zum Tode verurteilt
Simoni wurde zum Tode verurteilt, später wurde die Strafe in 25 Jahre Zwangsarbeit umgewandelt. Nach 18 Jahren im Gefängnis wurde er 1981 freigelassen. Danach musste er sich als Kanalarbeiter verdingen, wirkte aber bis zum Untergang des kommunistischen Regimes auch im Geheimen als Priester. Seither schlichtete er vielfach bei Familienfehden, die in Albanien häufig blutig enden.