BDKJ-Vorsitzender erfreut über Minderheiten bei Weltsynode

Bei Reform geht es nicht um Spaltung

Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, Gregor Podschun, hat sich erstaunt über die Anwesenheit von Betroffenen sexualisierter Gewalt, Frauenverbänden und queeren Menschen am Rande der Weltsynode in Rom gezeigt.

BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun / © Mike Nonnenbroich (BDKJ)
BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun / © Mike Nonnenbroich ( BDKJ )

"Ich finde es sehr interessant, dass diese Menschen trotz des Leids und der Gewalt, die die Kirche verursacht hat, sich für ihre Kirche engagieren", sagte Podschun im Interview dem Portal katholisch.de in Rom. Auch eine Delegation des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) war nach Rom gereist.

"Ich glaube, die Präsenz dieser Leute zeigt, dass es bei Reformanliegen nicht um Spaltung geht, sondern dass Viele ein Interesse daran haben, wie sich diese Kirche weiterentwickelt", so Podschun weiter.

Podschun fehlen einige wichtige Themen bei Wltsynode

Gleichzeitig bedauere er, dass Themen wie Missbrauch, Gewalt und Diskriminierung bei der Weltsynode offenbar nicht im Zentrum ständen. "Das ist wichtig zu beachten, denn es gibt in Deutschland Bischöfe, die mit Blick auf die Ergebnisse des Synodalen Weges auf die Weltsynode verweisen und sagen, sie warten ab, was dort passiert."

Auch im Jugendverband sei die Methodik der Synodalität von einigen ausprobiert worden, um zu einem Konsens zu gelangen, sagte der BDKJ-Vorsitzende. Jedoch weißt das System aus seiner Sicht auch Schwächen auf.

Austausch  "wertvoll und befruchtend"

"Man kann sich doch beispielsweise in der Frage der Diskriminierung gegenseitig nicht annähern und nur ein bisschen Diskriminierung abschaffen", so Podschun. Der Austausch über die Grenzen der Synodalität beschreibt er als "wertvoll und befruchtend". 

Weltsynoden-Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum

Im Oktober findet im Vatikan das erste von zwei zentralen Treffen der Weltsynode statt. Zum ersten Mal dürfen auch Frauen mit abstimmen. Bei der Zusammenkunft geht es vor allem um neue Wege der Mitbestimmung in der Kirche. Zudem sind der Umgang der Kirche mit Frauen und sexuellen Minderheiten sowie die künftige Rolle der Bischöfe Themen. Bei der Synode debattieren auch stimmberechtigte Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit. Über die Beschlüsse der Synode entscheidet am Ende der Papst.

Mitglieder aus Deutschland:

Ein Kardinal sitzt alleine in der Synodenaula und liest bei der Kardinalsversammlung / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Ein Kardinal sitzt alleine in der Synodenaula und liest bei der Kardinalsversammlung / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA