"Ich erneuere meinen Appell für humanitäre Korridore, dass humanitäre Hilfen weiter ankommen können, und dass die Geiseln freigelassen werden", rief das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag nach seinem Mittagsgebet im Vatikan auf.
Er betonte abermals, dass jeder Krieg eine Niederlage bedeute. Zudem erinnerte er an das Leid in der Ukraine. Krieg zerstöre die Geschwisterlichkeit zwischen den Menschen, sagte Franziskus.
Humanitäre Hilfe müsse ankommen
Wörtlich sagte der Papst: "Liebe Brüder und Schwestern. Ich denke erneut an das, was in Israel und Palästina geschieht. Ich bin sehr besorgt und leide. Ich bete und bin allen, die leiden nahe, allen Opfern und Geiseln und ihren Familien. Ich denke an die schlimme humanitäre Situation in Gaza und es schmerzt mich, dass in den vergangenen Tagen ein anglikanisches Krankenhaus und eine orthodoxe Kirche getroffen wurden".
Humanitäre Hilfe müsse weiterhin ankommen, forderte Franziskus. Zudem müssten die in den Gazastreifen verschleppten Personen umgehend freigelassen werden. Erst Samstagmorgen (21.10) war erstmals seit der Eskalation der Gewalt vor rund 14 Tagen der ägyptische Grenzübergang Rafah geöffnet worden, über den erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen anliefen.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) transportierten 20 LKWs medizinische Hilfsgüter sowie lebenswichtige Güter für 300.000 Menschen für drei Monate. Nach der Durchfahrt soll der Grenzübergang wieder geschlossen worden sein.
Einladung zum Gebet für Frieden
Papst Franziskus mahnte eindringlich zu einem Ende der Gewalt: "Jeder Krieg auf der Welt, ich denke auch an die gemarterte Ukraine, ist immer eine Niederlage. Ein Krieg ist immer eine Niederlage, er zerstört die menschliche Geschwisterlichkeit. Brüder hört auf damit, hört auf!"
Zudem rief er zum Gebet auf: "Ich erinnere daran, dass ich für den kommenden Freitag, 27. Oktober, einen Buß-, Gebets- und Fastentag angesetzt habe. Um 18.00 Uhr werden wir auf dem Petersplatz eine Stunde lang für den Weltfrieden beten", lud Papst Franziskus zudem alle ein, mit ihm gemeinsam für Frieden zu beten."
Nahost-Friedenskonferenz ohne Ergebnis
Eine erste internationale Friedenskonferenz während des Nahost-Konflikts hatte dieses Wochenende in Ägyptens Hauptstadt Kairo stattgefunden; endete jedoch ohne Ergebnis.
In der Nacht auf Sonntag hat die israelische Armee unterdessen laut Medienberichten weitere zahlreiche Ziele angegriffen, die laut eigener Aussage von militanten Gegnern genutzt werden. Betroffen waren den Berichten nach Orte im Gazastreifen, eine Moschee im besetzten Westjordanland, Ziele im Südlibanon und offenbar zwei Flughäfen in Syrien.