Pakistaner schränken Liturgie wegen Nahost-Krieg ein

Angst vor feindlichen Reaktionen

Der katholische Erzbischof in der pakistanischen Provinz Punjab hat die Gläubigen zur Vermeidung von Hymnen und Psalmen aufgefordert, in denen Israel gelobt wird. Er befürchte eine Gegenreaktion in dem mehrheitlich muslimischen Land.

Pakistanische Flagge / © Design_Bank (shutterstock)

So wird Erzbischof Sebastian Shaw vom asiatischen Pressedienst Ucanews (Freitag) zitiert. Die meisten Muslime betrachteten den Krieg zwischen Hamas und Israel als einen islamisch-jüdischen Kampf. Daher könne jegliche Unterstützung von Christen für den jüdischen Staat Israel zu feindlichen Reaktionen führen.

Mehr als 80 Prozent der rund fünf Millionen Christen in Pakistan leben in der Provinz Punjab. Kirchenchöre in seinem Erzbistum Lahorehabe Shaw angewiesen, "derzeit keine pro-israelischen Psalmen zu singen". Katholische Nutzer der Sozialen Medien habe er überdies aufgefordert, keinesfalls pro-isralische Inhalte zu posten und entsprechendes Material umgehend zu löschen.

Liturgie

Liturgie bezeichnet im Christentum und Judentum das Verständnis und die Ordnung der Zeremonien des Gottesdienstes. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt öffentlicher Dienst. Neben der Heiligen Messe gehören dazu beispielsweise Taufe, Trauung oder Bestattung. Die Formen, Regeln und Vorschriften der römischen Liturgie haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert; grundsätzlich legt der Papst sie fest. Dazu zählen etwa die Vorgabe bestimmter Gebete oder Regeln zum Ablauf des Gottesdienstes sowie Form und Farbe von Messgewändern.

Hochgebet auf deutsch / © Harald Oppitz (KNA)
Hochgebet auf deutsch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA