Die Kirche solle der verwundeten Menschheit dienen und "die Zerbrechlichen, Schwachen und Ausgestoßenen auf ihrem Weg begleitet und den Ärmsten liebevoll begegnet", so Franziskus.
Mit Blick auf den Fortgang der Weltsynode zur Umgestaltung der katholischen Kirche sagte der Papst: "Heute sehen wir noch nicht die ganze Frucht dieses Prozesses, aber wir können mit Weitsicht auf den Horizont blicken, der sich vor uns auftut: Der Herr wird uns leiten und uns helfen, eine synodalere und missionarischere Kirche zu sein, die Gott anbetet und den Frauen und Männern unserer Zeit dient und hinausgeht, um allen die tröstliche Freude des Evangeliums zu bringen."
Am Vorabend hatten rund 350 Bischöfe und katholische Laien - darunter erstmals auch Frauen mit Stimmrecht - sich in der Schlusserklärung der Synode dafür ausgesprochen, theologische und kirchenrechtliche Veränderungen auf den Weg zu bringen. Bei Themen wie Homosexualität oder der Zulassung von Frauen zum Diakonat wurde festgestellt, dass weitere Klärungen nötig seien. Die Synode wird im Oktober 2024 fortgesetzt.
"Kirche mit offenen Türen"
Papst Franziskus warb in seiner Predigt für eine "Kirche mit offenen Türen". Als "Hafen der Barmherzigkeit" müsse sie alle Schiffbrüchigen aufnehmen und retten, seien es Übeltäter oder gute Menschen.
Eindringlich erinnerte Franziskus an die Opfer der Kriegsgräuel die Leiden der Migranten und "diejenigen, die keine Stimme haben". Hinter schönen Worten und Versprechungen würden oft Formen der Ausbeutung begünstigt oder geduldet. Schwächere auszubeuten sei "eine schwere Sünde, sie zersetzt die Geschwisterlichkeit und richtet die Gesellschaft zugrunde", sagte er.