Bischof Kohlgraf appeliert zu gewaltfreier Lösung in Nahost

Zumindest als Option sehen

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf appelliert mit Blick auf den Krieg in Nahost zu gewaltfreien Lösungen. Es müsse zumindest die Möglichkeit geben, darüber nachzudenken und solche Optionen in den Blick zu nehmen.

Bischof Peter Kohlgraf / © Bert Bostelmann (KNA)
Bischof Peter Kohlgraf / © Bert Bostelmann ( KNA )

Das sagte Kohlgraf am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die katholische Friedensbewegung Pax Christi stehe dafür, dass Gewalt keine Konflikte löse. Kohlgraf ist Präsident der deutschen Abteilung von Pax Christi.

Pax Christi

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. (pax christi)

Friedenstauben (dpa)
Friedenstauben / ( dpa )

Mit Blick auf den Terroranschlag der Hamas in Israel und den Krieg im Gazastreifen sagte Kohlgraf, an der Solidarität mit den Opfern in Israel "gibt es kein Rütteln". Er kritisierte Schwarz-Weiß-Denken und "billige oberflächliche Parolen". "Es gibt sehr viele Grautöne", sagte der Bischof.

Opfer und Betroffene auf beiden Seiten

Auf die Frage, ob er mit Blick auf Israel und die Palästinenser zwischen verschiedenen Stühlen sitze, sagte Kohlgraf: Er stehe an der Seite der Leidenden und sehe, dass es Opfer und Betroffene auf beiden Seiten gebe. Um Mitgefühl für das Elend von Zivilisten auf beiden Seiten gehe es auch Pax Christi.

Aufgabe von Kirche ist es nach Worten von Kohlgraf, gegen Antisemitismus und Ausgrenzung vorzugehen. Die christliche Botschaft beinhalte, Mitgefühl für Opfer zu haben und für sie zu beten und humanitäre Hilfe zu leisten. Wichtig sei Wachsamkeit gegenüber Hass, vereinfachenden Parolen und gegenüber allen Formen von Antisemitismus.

Kohlgraf verurteilt antisemitische Angriffe

Nicht tragbar ist laut Kohlgraf, wenn Menschen in Deutschland Israel das Existenzrecht absprechen, wenn sich Juden in Deutschland unsicher fühlen, wenn Synagogen angegriffen und Häuser von Juden markiert werden oder wenn den Opfern des Terroranschlags der Hamas in Israel eine Mitschuld gegeben und der Terror relativiert wird.

Kölner Kirchen gedenken Terror-Opfer in Israel

Die katholische und evangelische Kirche in Köln rufen zu einem Schweigemarsch für die Opfer der terroristischen Angriffe gegen Israel auf. Am Mittwochabend beginnt die Veranstaltung um 18 Uhr auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom, wie die das katholische Stadtdekanat, der Katholikenausschuss und der evangelische Kirchenverband Köln und Region ankündigten.

Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Europaminister Nathanael Liminski (beide CDU) werden laut Staatskanzlei teilnehmen.

Gedenken an Pogromnacht / © Martin Gerten (dpa)
Gedenken an Pogromnacht / © Martin Gerten ( dpa )
Quelle:
KNA