Die Taufe ist nach Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx kein einmaliger Akt, sondern Kraftquelle in alle menschliche Lebensbereiche hinein. Es gelte daher, den gelebten Glauben öffentlich zu zeigen und "deutlich zu machen, dass die Begegnung mit dem Glauben das Leben kräftigt", sagte Marx am Samstag im Freisinger Mariendom. Der Gottesdienst war der Auftakt für das bevorstehende Bistumsjubiläum "1.300 Jahre Korbinian in Freising".
"Glauben, der im Leben verwurzelt ist"
Laut Marx braucht es neue Initiativen mit der deutlichen Einladung: "Kommt zur Taufe. Lasst euch diesen Schlüssel schenken, der die Tür öffnet." Ebenso gelte es, sich an die zu richten, die die Kirche verlasen hätten. "Aber nicht mit moralischem Druck, sondern mit der herzlichen Einladung: Vergesst nicht, welcher Schatz euch geschenkt wurde in der Taufe."
Mit Blick auf das Bistumsjubiläum, das unter dem Motto "glauben leben" steht, erinnerte der Kardinal, beides gehöre zusammen: "Wir können den Glauben nicht weitergeben, indem wir ein Buch weitergeben." Vielmehr brauche es einen Glauben, der im Leben verwurzelt sei und sich wie ein roter Faden durch das eigene Leben ziehe, betonte der Kardinal.
Geschichte des Bischof Korbinians
Korbinian wurde um 680 in Arpajon im heutigen Bistum Evry in Frankreich geboren. Er verkündete im 8. Jahrhundert als Wanderbischof den christlichen Glauben in Altbayern.
Um 724 wurde er zum ersten Bischof von Freising ernannt, um 730 starb er dort. Korbinian gilt als geistlicher Vater des alten Bistums Freising und der nach der Säkularisation 1821 daraus hervorgegangenen Erzdiözese.