Der Verwaltungschef des Bistums Aachen, Generalvikar Andreas Frick, gibt zum 12. Januar sein Amt ab. "Nach neun Jahren und vielen Etappenzielen, die wir hier im Bistum gemeinsam erreicht haben, ist es für mich an der Zeit, neu zu denken", erklärte der 59-Jährige am Freitag.
"Die Entscheidung, die in den vergangenen Monaten gereift ist, habe ich mir nicht leicht gemacht, doch die kommenden Jahre möchte ich nutzen, um mich noch einmal neuen Aufgaben zu stellen."
Dank für Umstrukturierungsprozess
Nach Fricks Abschied übernimmt nach Angaben des Bistums der stellvertretende Generalvikar Thorsten Aymanns übergangsweise die Amtsgeschäfte. Frick bleibe residierender Domkapitular.
"Ich bedauere die Entscheidung von Andreas Frick und habe lange gebraucht, sie zu akzeptieren und anzunehmen", so der Aachener Bischof Helmut Dieser. Er dankte Frick für seinen Einsatz im laufenden Umstrukturierungsprozess des Bistums "Heute bei dir".
Kritik von Aufarbeitungskommission
Weiter erklärte Dieser: "Nicht weniger vertrauensvoll und anerkennend sehe ich auf unsere Zusammenarbeit in der konsequenten Aufarbeitung sexualisierter Gewalt."
Am Donnerstag hatte die Unabhängige Aufarbeitungskommission für sexualisierte Gewalt im Bistum Aachen die Leitung der katholischen Diözese kritisiert. In ihrem auf der Bistumshomepage veröffentlichten Zwischenbericht sprach das Gremium von einer vor allem anfangs unzureichenden Kommunikation, Kooperation und Infrastruktur für die Aufarbeitung. Das Bistum hatte erklärt, es nehme die Kritik sehr ernst.
Frick ist seit 2015 Verwaltungschef der Diözese und Domkapitular. Der gebürtige Aachener wurde 1989 in Rom zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren leitete er von 1997 bis 2004 die Pfarrei Sankt Foillan in Aachen und von 2003 bis 2004 die Gemeinschaft der Gemeinden Aachen-Mitte. Danach war er bis 2007 Direktor am Theologenkonvikt der Diözese in Bonn. Zudem war Frick, der 1997 promovierte, von 1997 bis 2007 Domvikar.