In einem am Dienstagabend veröffentlichten Schreiben Ackermanns richtet er sich an die Verantwortlichen in der Seelsorge des Bistums. Ackermann rief Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten zur Offenheit gegenüber Segenswünschen auf.
Die römische Erklärung eröffne nun "mit höchster lehramtlicher Autorität die Möglichkeit, dem Wunsch nach Segen zu entsprechen", erklärte der Trierer Bischof weiter. Ackermann ermutigte dazu, "den Menschen, die mit dem Anliegen, sich unter Gottes Segen zu stellen, zu Ihnen kommen, mit Offenheit, Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen zu begegnen". Das gelte besonders für die Paare, die einen Segenswunsch herantragen würden.
Für den Bereich des Bistums Gelegenheiten schaffen
Mit Blick auf die Menschen, die um den Segen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und Anliegen bitten würden, sei "aus der betenden Tradition der Kirche ein Schatz gegeben, den es sich noch mehr zu heben lohnt".
Ackermann sprach sich zugleich dafür aus, für den Bereich des Bistums Gelegenheiten zu schaffen, "um uns über die Erfahrungen und Fragen, die uns im Zusammenhang der Segnungen begegnen werden, auszutauschen und zu vergewissern".
Einige wünschen sich Gottes Segen und Stärkung
Nicht wenige Menschen hätten den dringenden Wunsch, Gottes Segen und Stärkung für ihren gemeinsamen Lebensweg zu empfangen, erklärte Ackermann weiter. "Paare, deren Wunsch nach Segen unbeantwortet blieb, fühlten sich in ihrer Situation alleingelassen und als Glieder der Kirche zurückgesetzt", schrieb Ackermann.
Das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre hatte am Montag mit Billigung von Papst Franziskus die Erklärung "Fiducia supplicans" (deutsch: Das flehende Vertrauen) veröffentlicht.
Ihr zufolge ist eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in der katholischen Kirche künftig möglich, sie wird vom Ehesakrament aber deutlich abgegrenzt. Paare in "irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare" könnten gesegnet werden, ohne deren Status offiziell gleichzusetzen mit der Ehe zwischen Mann und Frau.