Kirche in Spanien plant Schlichtungskommission zu Missbrauch

Bischöfe arbeiten an Wiedergutmachung

Die katholische Kirche in Spanien plant eine "nationale Schlichtungskommission", um Missbrauchsvorwürfe zu prüfen und Opfer zu entschädigen. Die Bischöfe arbeiten zudem derzeit an einem umfassenden Wiedergutmachungsplan.

Blick auf Madrid und die Kathedrale Santa Maria la Real de La Almudena / © ESB Professional (shutterstock)
Blick auf Madrid und die Kathedrale Santa Maria la Real de La Almudena / © ESB Professional ( shutterstock )

Die Pläne zur "nationalen Schlichtungskommission" kündigte der Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, Bischof Cesar Garcia Magan, am Donnerstag in Madrid an. Die Kommission soll vor allem bei jenen Fällen zum Einsatz kommen, in denen der strafrechtliche Weg versperrt ist – etwa wegen Verjährung oder Tod des Beschuldigten.

Fertiger Plan für März angekündigt

Die Bischöfe arbeiteten derzeit an einem umfassenden Wiedergutmachungsplan, der nicht nur wirtschaftliche Aspekte berücksichtige, sondern auch eine psychologische und spirituelle Betreuung der Geschädigten im Blick habe, so Garcia Magan. Der fertige Plan werde im März vorgelegt.

Den Angaben zufolge soll die neue Kommission von einem anderen Gremium unterstützt werden, das für die Festlegung der Höhe der zu zahlenden Entschädigung zuständig ist. Die Summe werde für jeden Einzellfall gesondert festgelegt. Für beide Teams sind Experten aus den Bereichen Recht, Zivilrecht, Kirchenrecht, Medizin und Psychologie vorgesehen.

Spaniens Parlament stimmt für Kommission zu Missbrauch

Spanien hat Anfang Februar 2022 den Weg für die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission zum sexuellen
Missbrauch in der katholischen Kirche freigemacht. Ein entsprechender Antrag der drei linken Parteien Podemos, ERC und EH Bildu wurde mit breiter Mehrheit angenommen. Lediglich die konservative PP und die rechtspopulistische Vox-Partei stimmten dagegen.
Hintergrund der Initiative ist die Aussage der Spanischen Bischofskonferenz, anders als in Deutschland, Frankreich und anderen EU-Ländern keine unabhängige Kommission mit der Untersuchung betrauen zu wollen.

Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, spricht im Parlament / © E. Parra./Pool (dpa)
Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, spricht im Parlament / © E. Parra./Pool ( dpa )
Quelle:
KNA