Röser folgt Sandra Körbs nach, die im Sommer vergangenen Jahres nur dreieinhalb Monate nach Dienstantritt wieder gekündigt hatte. Körbs hatte dies mit persönlichen Motiven begründet. Als Unabhängige Beauftragte soll Röser frei von Weisungen der Bistumsleitung die Abläufe zum Umgang mit jedem einzelnen Verdachtsfall sexuellen Missbrauchs im Bistum steuern und kontrollieren. Fachlich angebunden ist sie an die überwiegend mit externen Fachleuten besetzte Monitoring-Gruppe im diözesanen Schutzprozess. Zuvor nahm die Abteilung Recht und Revision in der Diözesanverwaltung die Aufgabe wahr.
Röser war zuletzt Gleichstellungsbeauftragte der Uni in Tübingen
Röser studierte Theologie, Politikwissenschaft und Caritaswissenschaft in Frankfurt/Main und Tübingen. Zuletzt war sie
Gleichstellungsbeauftragte der Universität Tübingen. Dort habe sie bereits mit Fällen grenzverletzenden Verhaltens zu tun gehabt, so Röser. In ihrer Promotion befasste sie sich mit dem kirchlichen Arbeitsrecht.
Im November hatte im Bistum auch der erste Ombudsmann für Betroffene sexuellen Missbrauchs, Simon Kampe, seine Arbeit aufgenommen. Seine vornehmliche Aufgabe ist es, erste konkrete Hilfen sowie etwaige spezielle Ansprechpartner zu vermitteln. Kampe ist unter anderem ausgebildet als Fachkraft zur Prävention sexualisierter Gewalt. Mit ihm arbeite sie eng zusammen, sagte Röser.
Ombudsmann Ergebnis eines Zwischenberichts der Universität
Die Aufgaben des Ombudsmanns und der Unabhängigen Beauftragten sind Ergebnisse eines Zwischenberichts der Universität Osnabrück zu sexuellem Missbrauch im Bistum. Nach dessen Vorstellung im September 2022 hatte der damalige Bischof Franz-Josef Bode entschieden, diese Stellen zu schaffen. Zusätzlich gibt es drei unabhängige Ansprechpersonen, von denen zwei bei der AWO angestellt sind.