Bistum Osnabrück zahlt freiwillige Anerkennungsleistung

53 Anträge gestellt

Beim Bistum Osnabrück sind bisher 53 Anträge auf Zahlung einer Anerkennung erlittenen Leids durch sexuellen Missbrauch eingegangen. Davon hat die zuständige Unabhängige Kommission 47 Anträge positiv entschieden und vier abgelehnt.

Osnabrücker Dom / © Tobias Arhelger (shutterstock)

Über zwei weitere müsse noch entschieden werden, so Bistumssprecher Kai Mennigmann am Dienstag in Osnabrück. In den 47 Fällen seien insgesamt knapp 809.500 Euro gezahlt worden.

Unabhängige Kommission in Bonn

Die Entscheidung über eine freiwillige Anerkennungsleistung für erlittene sexualisierte Gewalt trifft eine unabhängige Kommission in Bonn; diese weist die betreffende Diözese an, den von ihr festgelegten Betrag auszuzahlen. Mennigmann äußerte sich bei der Vorstellung des neuen Ombudsmanns der Diözese für Missbrauchsbetroffene, Simon Kampe.

Bisher sei noch keine Ankündigung einer gerichtlichen Schmerzensgeldklage von Missbrauchsbetroffenen oder Forderungen nach außergerichtlichen Einigungen bekannt, erklärte Heinz-Wilhelm Brockmann von der Monitoringgruppe für den diözesanen Schutzprozess gegen Missbrauch. In Köln hatte es im Sommer ein wegweisendes Gerichtsurteil zur Amtshaftung des Erzbistums gegeben. Wegen Missbrauchs eines früheren Ministranten durch einen Priester war die Erzdiözese zur Zahlung von 300.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden.

Die Diözesen Paderborn und Hildesheim hatten unlängst mitgeteilt, bei ihnen seien Briefe von Rechtsanwälten eingegangen. Diese drohten Schmerzensgeldklagen an, wenn es nicht zu einer außergerichtlichen Einigung mit ihren Mandanten komme.

Zahlen zu Anerkennungsleistungen für Missbrauchsopfer

Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen UKA hat am Freitag (03.02.2023) ihren Jahresbericht vorgelegt. Nachfolgend nennt die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) einige Eckdaten zu der Arbeit des Gremiums, das über die sogenannten Anerkennungszahlungen für Missbrauchsbetroffenen in der katholischen Kirche befindet:

- 2.112 Anträge wurden seit Beginn des Jahres 2021 bei der UKA eingereicht; 1.839 davon waren zum Jahresende 2022 bearbeitet. Das entspricht einer Quote von rund 87 Prozent.

Ein aus einem Zwanzig-Euro-Geldschein gefaltetes Kreuz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein aus einem Zwanzig-Euro-Geldschein gefaltetes Kreuz / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA