Die Armee von Myanmar hat zum dritten Mal das Heimatdorf der Erzbischöfe von Yangon und Mandalay, Kardinal Charles Bo und Marco Tin Win, angegriffen und verwüstet. Dutzende Häuser und ein Schulgebäude seien in dem historischen katholischen Dorf Mon Hla in Brand gesteckt worden, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews am Ostermontag. In dem Schulgebäude seien viele buddhistische Flüchtlinge untergebracht gewesen. Kirche, Kloster und Pfarrhaus habe die Armee aber nicht angezündet.
Das Dorf Mon Hla mit seinen rund 500 Haushalten ist bereits wiederholt ins Visier der Junta geraten. Bei einer Razzia Ende 2022 wurden zwei Zivilisten, darunter ein Kind, getötet und fast 150 Häuser niedergebrannt. Dem folgte ein Luftangriff im Juli 2023, der die Dorfbewohner zur Flucht in den Dschungel zwang.
Keine Loyalität mit Putschisten
Mon Hla, Chaung Yoe und Chan Thar, die zum Erzbistum Mandalay gehören, sind als Bayingyi-Dörfer bekannt. Die Bayingyi sind eine Untergruppe der Luso-Asiaten als Nachfahren der Portugiesen als erste europäische Kolonialmacht in Süd- und Südostasien. Die Bayingyi-Dörfer liegen in der Region Sagaing in Zentralbirma, das als Siedlungsgebiet von Myanmars Mehrheitsethnie der Bamar und als spirituelles Kernland des Buddhismus von zentraler Bedeutung ist.
Zur Überraschung der Generäle, die sich im Februar 2021 an die Macht geputscht hatten, schlossen sich die buddhistischen Bamar dem friedlichen und bewaffneten Widerstand der ethnischen Minderheiten des Landes an. Die Putschisten hatten sich auf die Loyalität der buddhistisch-nationalistischen Bamar verlassen, aus deren Reihen die meisten Soldaten und Offiziere stammen.