Papst Franziskus hat die Pfarrer entdeckt. Anfang Mai kamen auf Wunsch des Papstes 300 Pfarrer aus aller Welt in Rom zu Beratungen über die Seelsorge der Zukunft zusammen und sprachen auch ausführlich mit dem Papst. Nun wendet er sich den Priestern in seinem Bistum Rom zu. Wie das Vikariat Rom am Dienstag mitteilte, will der Papst zahlreiche Priester des Bistums in drei nach Alter gestaffelten Runden treffen.
Als Start war am Dienstagnachmittag ein Austausch mit etwa 60 römischen Priestern vorgesehen, die vor 40 oder mehr Jahren die Priesterweihe erhalten haben. Als Ort wurde die in Vatikannähe gelegene Kirche San Giuseppe al Trionfale angegeben.
Heiliges Jahr zentrales Thema der Treffen
Ein weiteres Treffen mit jüngeren Priestern, die erst zehn Jahre oder kürzer im Amt sind, ist für den 29. Mai in einem Schwesternkonvent im Süden Roms geplant. In einer dritten Runde will Papst Franziskus dann mit den "mittelalten" Priestern sprechen, die zwischen 10 und 39 Jahre im Amt sind. Der Termin dafür wurde noch nicht bekanntgegeben. Laut Mitteilung soll das bevorstehende Heilige Jahr 2025 eines der zentralen Themen bei den Treffen sein.
Vakante Vikarstelle
Der Papst übt derzeit sein Amt als Bischof von Rom unmittelbar aus. Seinen "Kardinalvikar" für die Leitung des Bistums, Kardinal Angelo De Donatis, hatte er am 6. April ins Amt des für Buß- und Ablassfragen zuständigen "Großpönitentiars" der katholischen Weltkirche versetzt. Einen Nachfolger für De Donatis will Franziskus nach eigenem Bekunden erst nach einer angemessenen Bedenkzeit ernennen.
Das Bistum Rom ist mit rund 2,6 Millionen Katholiken, 331 Pfarreien und 860 Diözesanpriestern nach Mailand das zweitgrößte Bistum Italiens. Die laufenden Geschäfte bis zur Ernennung eines neuen Vikars des Papstes führt derzeit Weihbischof Baldo Reina als "Vizeregent".