Trierer Bischof Ackermann dankt Helfern im Hochwassergebiet

Hilfe aus Politik und Kirche

Wie hoch die Schäden sind, dürfte sich wohl erst dann zeigen, wenn das Hochwasser weiter zurückgeht. Aus vielen Ecken kommen Hilfe und Solidarität. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann dankte den Helfern gedankt.

Autor/in:
Leticia Witte
Hochwasser-Warnschild in Blieskastel, Saarland / © Andreas Arnold (dpa)
Hochwasser-Warnschild in Blieskastel, Saarland / © Andreas Arnold ( dpa )

Evakuierte Wohnhäuser, vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen: Heftiger Dauerregen hat im Saarland zu einem Ausnahmezustand geführt. Im Laufe des Wochenendes zog sich das Wasser langsam zurück. 

Das saarländische Innenministerium kündigte am Sonntag an, dass nun aufgeräumt, Schäden begutachtet und bewertet würden. Aktuell gebe es keine kritischen Entwicklungen mehr. Dank an Einsatzkräfte und Freiwillige kam auch aus der Bundespolitik und vom Bistum Trier. Bischof Stephan Ackermann bot Unterstützung für Betroffene an.

Am Samstag machte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort mit Gummistiefeln ein Bild der Lage und informierte sich über die Schäden. Über die Plattform X kündigte er an: "Wenn die unmittelbare Gefahrenlage zurückgegangen ist, verabreden wir, was für die zu tun ist, die in Not geraten sind." Man stehe "wie gewohnt solidarisch zusammen".

Eine Gastronomiebetreiberin beseitigt die Hinterlassenschaften der Flut zwischen aufgeweichten Kartons mit Weinflaschen in Mertesdorf. / © Andreas Arnold (dpa)
Eine Gastronomiebetreiberin beseitigt die Hinterlassenschaften der Flut zwischen aufgeweichten Kartons mit Weinflaschen in Mertesdorf. / © Andreas Arnold ( dpa )

Bund unterstützt das Saarland

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte in Berlin, dass rund 850 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) gemeinsam mit mehreren tausend Kräften aus dem Land unermüdlich im Einsatz seien. "Der Bund unterstützt insbesondere das Saarland mit starken Kräften, um nach den schweren Überflutungen Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen."

Die Einsatzschwerpunkte des THW seien vor allem die Rettung von Menschen, das Abpumpen von Wasser, Räumarbeiten und Logistik. Auch hätten Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei die Evakuierungen im Saarland unterstützt. "Unser Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat den Einsatz von Wasserrettungs-Einheiten aus anderen Bundesländern koordiniert", so Faeser.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) betonte, dass solche Katastrophen auch immer zeigten, wie wichtig der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei. Langsam entspanne sich vielerorts bereits die Lage. "Das Unwetter zeigt auch, wie wichtig präzise und rechtzeitige Warnungen vor gefährlichen Wetterereignissen für die Bevölkerung und den Katastrophenschutz sind." Der Deutsche Wetterdienst richte ein neues Naturgefahrenportal ein.

Gebet und Hilfe für Betroffene im Bistum Trier

Bischof Ackermann nannte die Nachrichten und Bilder erschreckend. "Bei uns im Bistum werden Erinnerungen an die schreckliche Flutkatastrophe an Ahr und in der Eifel 2021 wach." 

Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Harald Oppitz (KNA)
Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Harald Oppitz ( KNA )

Glücklicherweise seien, soweit man bisher wisse, keine Menschen zu Schaden gekommen. Dass sich so viele Menschen für andere engagierten und erneut Hilfe aus anderen Bundesländern komme, sei ein Grund, dankbar zu sein. 

Der Bischof versicherte allen von dem Unwetter Betroffenen und allen Einsatzkräften sein Gebet und dankte den Einsatzkräften für die Hilfe. "Diese Dienste können wir gar nicht hoch genug schätzen", so Ackermann laut einer Mitteilung.

Bis Samstag sei noch nicht bekannt gewesen, ob kirchliche Gebäude vom Hochwasser betroffen seien, so das Bistum. Generalvikar Ulrich von Plettenberg berichte, dass viele betroffene Kirchengemeinden mit den Kommunen in Verbindung stünden und Unterstützung angeboten hätten, etwa wenn es darum gehe, kirchliche Gebäude als Ausweichquartiere zu nutzen. Über das Katholische Büro Saarbrücken sei dem Innenminister des Saarlandes mitgeteilt worden, dass die Kirchengemeinden zur Hilfe bereitstünden.

Bei den Bildern und Nachrichten würden Erinnerungen an die schreckliche Flutkatastrophe an der Ahr und in der Eifel 2021 wach, erklärte Ackermann am Samstag in Trier. Erneut seien ungezählte Hilfskräfte im Einsatz. 

Studie: Hochwasserkatastrophen durch Klimawandel wahrscheinlicher

Der Klimawandel erhöht laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle und damit von Hochwasserkatastrophen, wie sie im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens 180 Menschen das Leben gekostet haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern unter anderem des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in einer am 24. August veröffentlichten Untersuchung.

Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon (KNA)
Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon ( KNA )
Quelle:
KNA