Ökumenisches Patriarchat kritisiert Einreiseverbot

"Zutiefst besorgt über diese Entwicklung"

Ein hochrangiger Vertreter des Patriarchats von Konstantinopel hat das Vorgehen der kosovarischen Regierung gegen die Serbische Orthodoxe Kirche kritisiert. Das Verweigern von Zugängen zu Gottesdiensten dürfe nicht ignoriert werden.

Spannungen zwischen Kosovo und Serbien / © Radul Radovanovic (dpa)
Spannungen zwischen Kosovo und Serbien / © Radul Radovanovic ( dpa )

Erzbischof Elpidophoros von Amerika sagte: "Die Verweigerung des Zugangs zum Gottesdienst kann nicht ignoriert werden. Der Ökumenische Patriarch ist zutiefst besorgt über diese Entwicklung an einem Ort, der den Orthodoxen heilig ist." Der griechisch-orthodoxe Erzbischof äußerte sich während der 4. Internationalen Konferenz der "Archonten des Ökumenischen Patriarchats" für Religionsfreiheit. 

Ernst der Lage betont

In seiner Ansprache an Despina Hatzivassiliou-Tsovilis, Generalsekretärin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, verwies Erzbischof Elpidophoros auf den Ernst der Lage. "Wir dürfen nicht vergessen, was im Kosovo passiert, wo die Behörden von Pristina dem Patriarchen von Serbien verboten haben, Klöster und Tempel zu betreten", erklärte er.

Vor etwa zwei Wochen untersagten die Behörden in Pristina dem serbischen Patriarchen Porfirije und sieben begleitenden Bischöfen die Einreise in den Kosovo und Metochien, um an einer Sitzung des Heiligen Synods der serbisch-orthodoxen Kirche im Patriarchat von Pec teilzunehmen.

Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel

Das Ökumenische Patriarchat in Istanbul ist geistliches Zentrum der orthodoxen Christenheit und repräsentiert rund 220 bis 300 Millionen Christen in aller Welt. Der Überlieferung zufolge gründete der Apostel Andreas den Bischofssitz von Byzantion, dem heutigen Istanbul. Die Residenz des Patriarchats wird nach dem Stadtviertel, in dem sie sich befindet, kurz Phanar (Fener) genannt.

Blick auf Istanbul mit dem Galataturm (m.) / © Hassan Jamal (KNA)
Blick auf Istanbul mit dem Galataturm (m.) / © Hassan Jamal ( KNA )
Quelle:
KNA