Papst Franziskus besucht das römische Stadtparlament

Weltweite Bedeutung der Stadt Rom

Zum zweiten Mal in seinem Pontifikat hat Papst Franziskus das Zentrum der städtischen Macht in Rom besucht. Auf dem Kapitolshügel sprach er vor Kommunalpolitikern über seine Vision von Rom und über das Heilige Jahr.

Besuch von Papst Franziskus bei Roberto Gualtieri (l.), Bürgermeister von Rom, auf einem Balkon des Senatorenpalastes / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Besuch von Papst Franziskus bei Roberto Gualtieri (l.), Bürgermeister von Rom, auf einem Balkon des Senatorenpalastes / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Mit einem Gebet für die Stadt Rom und einem Dank an die Mitarbeiter der kommunalen Betriebe ist am Montagmorgen der rund zweistündige Besuch des Papstes auf dem römischen Kapitolshügel zu Ende gegangen. Zuvor hatte Papst Franziskus, der auch Bischof von Rom ist, lange unter vier Augen mit Bürgermeister Roberto Gualtieri gesprochen und danach eine Rede vor dem römischen Stadtrat gehalten.

In seiner Ansprache betonte das Kirchenoberhaupt die globale Bedeutung Roms als Folge seiner besonderen Geschichte sowie als Zentrum der weltweiten katholischen Kirche. Für das Heilige Jahr 2025 wünsche er sich eine Wiederentdeckung der besonderen Bedeutung Roms als Stadt der Nächstenliebe und der Gastfreundschaft.

Fokus auf die Menschen an der Peripherie

Der erwartete "enorme Zustrom von Pilgern, Touristen und Migranten" im Heiligen Jahr unterstreiche die Einzigartigkeit Roms. Die Stadt habe eine besondere Verantwortung für Italien, für die Kirche und für die gesamte Menschheit. Auch der sozialdemokratische Bürgermeister Gualtieri sprach von der weltweiten Dimension der von ihm seit Oktober 2021 regierten Stadt.

Papst Franziskus und Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri / © Cecilia Fabiano (dpa)
Papst Franziskus und Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri / © Cecilia Fabiano ( dpa )

Franziskus betonte, das "Giubileo" werde die gesamte Stadt betreffen und zu Verbesserung und Verschönerung führen; im Zentrum ebenso wie in der Peripherie. Den Menschen dort sei er als Bischof von Rom besonders nahe. Nächstenliebe und Gastfreundschaft gälten nicht nur Pilgern und Touristen, sondern auch den Ärmsten, den Einsamen, den Kranken, den Häftlingen und den Ausgeschlossenen, so der Papst. Ihnen seien die Verantwortlichen in Staat und Kirche besonders verpflichtet. Die Rede von Franziskus bedachten Kommunalpolitiker aller Parteien mit stehendem Applaus.

Eintrag in das Goldene Buch der Stadt

Bei seinem Besuch trug sich Franziskus ins Goldene Buch der Stadt ein und unterschrieb als "Euer Bischof Franziskus". Bürgermeister und Bischof von Rom betonten in ihren Ansprachen ihre besondere Aufmerksamkeit für die vielen Menschen, die unter oft schwierigen Bedingungen an der Peripherie der italienischen Hauptstadt leben. Auch sie sollten von den Verbesserungen profitieren, die das Heilige Jahr mit sich bringen werde.

Das Heilige Jahr ist ein weltweites Pilgerereignis der katholischen Kirche mit Rom als Zentrum. Es wird regulär alle 25 Jahre gefeiert. Die Organisatoren erwarten rund 30 Millionen Besucherinnen und Besucher innerhalb von zwölf Monaten.

Bistum Rom

Das Bistum Rom nimmt eine Sonderstellung ein: Es ist der Sitz des jeweils amtierenden Papstes, der gleichzeitig immer der Bischof von Rom ist. Ein päpstlicher Vikar, der das Bistum Rom für den Papst verwaltet, ist erstmals unter Innozenz III. 1198 bezeugt. 1558 bestimmte Papst Paul IV., dass der Vikar jeweils ein Kardinal sein muss.

Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching (KNA)
Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching ( KNA )
Quelle:
KNA