Das Karmelitinnenkloster Welden bei Augsburg wird geschlossen. Die Ordenseinrichtung bestätigte am Sonntag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) einen entsprechenden Bericht der "Augsburger Allgemeinen".
Demnach werden die Schwestern 2025 als eigenständige Gemeinschaft in das Karmelitinnenkloster Himmelspforten nach Würzburg ziehen. Aktuell leben neun Ordensfrauen in Welden. Eine davon kommt aus Ecuador und ist von ihrem Heimatkloster unbefristet zur Unterstützung der Schwäbinnen entsandt.
Grund für das Aus sind der Nachwuchsmangel und der Altersdurchschnitt der Schwestern, wie Administratorin Stephanie Wilscher der KNA sagte. "Weil die meisten von uns über 80 Jahre alt sind, können wir die Last des Hauses und des Gartens mittelfristig nicht mehr bewältigen."
In Würzburg wolle man ein Versuchsmodell erproben, so die Administratorin. Dort lebten elf Schwestern, diese seien allerdings viel jünger als die Weldenerinnen. Die Würzburgerinnen wollten für die Neuankömmlinge einen Bereich seniorengerecht umbauen. Sie sollen aber nicht die Betreuung der alten Ordensfrauen übernehmen, wie Wilscher betonte.
"Wir wollen den jüngeren Schwestern keine Angst machen, wir übernehmen für uns selber noch Verantwortung." Auch aus bürokratischen Gründen und solchen der innergemeinschaftlichen Tradition wolle man zunächst eigenständig bleiben. Auf Dauer sei ein Zusammenwachsen möglich.
Lange Tradition und Leben im Gebet
Die Weldener Karmelitinnen gehören zum Orden der Teresianischen Karmeliten ("Unbeschuhte Karmeliten"). Dieser ist nach eigenen Angaben zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf dem Berg Karmel oberhalb von Haifa im heutigen Israel entstanden und wurde später unter anderen von der heiligen Teresa von Avila geprägt.
Zum Teresianischen Karmel in Deutschland zählen rund 250 Schwestern in 19 Orten, wie es heißt. "Als kontemplative Gemeinschaften übernehmen sie keine pastoralen oder karitativen Aufgaben nach außen, sondern sehen ihre Hauptaufgabe im absichtslosen Dasein vor Gott, das zugleich zum Mittragen der Nöte und Anliegen der Mitmenschen wird."