Der Karmelitenorden ist gegen Ende des 12. Jahrhunderts im Heiligen Land entstanden. Der offizielle Name des Ordens ist: „Brüder der seligen Jungfrau Maria vom Berge Karmel“.
Die ersten Karmeliten waren Europäer, die sich zur Zeit der Kreuzfahrer auf dem Berg Karmel zu einer Einsiedlergemeinschaft zusammengeschlossen hatten. Albert, der Patriarch von Jerusalem gab ihnen zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Ordensregel.
Leibilder der Karmeliten sind zum einen Maria, der die erste Kirche auf dem Karmel geweiht war und der Prophet Elija, der auf dem Karmel im 9. Jahrhundert gelebt und gewirkt hat. Von Elija stammen auch die beiden biblischen Leitsätze, die bis heute die Spiritualität des Karmel bestimmen: „Gott lebt, ich stehe vor seinem Angesicht“ und „Mit Eifer bin ich entbrannt für den Herrn der Heerscharen.“
Maria und Elija weisen darauf hin, dass es im Orden der Karmeliten um eine kontemplative Lebenshaltung handelt, die einen jeden prägen soll.
Die Kontemplation ist die geistliche Grundlage für unser Leben. Wir wollen uns umgestalten, umformen lassen, um mehr und mehr zu einem Abbild Gottes in der Welt zu werden.
Kontemplation ist eine Haltung der Offenheit für die Gegenwart Gottes in uns und in allem, was uns begegnet. Wir versuchen die Wirklichkeit mit den Augen Gottes zu sehen und mit seinem Herzen zu lieben. Dabei handelt es sich um eine Erfahrung der Liebe Gottes, die alles übersteigt.
Unser Leben heute ist geprägt vom Gebet, dem brüderlichen Zusammenleben und vom Dienst an den Menschen in vielfältiger Weise.
Zu den Heiligen des Ordens zählen unter anderen Teresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Edith Stein und Titus Brandsma.
Der Karmelitenorden zählt heute etwa 2 000 Mitglieder, in Deutschland gibt es 5 Klöster (Bamberg, Erlangen, Mainz, Springiersbach und Marienthal).