"Wir sind alle Pilger der Hoffnung, wie es auch im Motto des Heiligen Jahres 2025 heißt", sagte er am Donnerstag bei einer Begegnung mit Mitgliedern des Lutherischen Weltbunds (LWB). Daran nahmen auch der neue LWB-Präsident, Bischof Henrik Stubkjaer, und Generalsekretärin Anne Burghardt teil.
"Geste ökumenischer Brüderlichkeit"
Er betrachte den Besuch als "wichtige Geste ökumenischer Brüderlichkeit", so der Papst. Er verwies auf zwei für die Ökumene bedeutende Jubiläen: erstens die für 2025 geplante 1.700-Jahr-Feiern des Konzils von Nicäa, wo im Jahr 325 das ökumenisch verbindende christliche Glaubensbekenntnis formuliert wurde.
Auch in der gemeinsamen Erklärung bei der LWB-Generalversammlung im September 2023 in Krakau hätten Generalsekretärin Burghardt und der vatikanische Ökumene-Beauftragte, Kardinal Kurt Koch, diese ökumenische Verbindung durch das Konzil von Nicäa betont, sagte Franziskus.
Zweitens jährt sich die Unterzeichnung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" im Oktober zum 25. Mal. Darin hätten Lutheraner und Katholiken in Augsburg das gemeinsame Ziel formuliert, "in allem Christus zu bekennen", so Franziskus. "Was am 31. Oktober 1999 in Augsburg geschah, ist ein weiteres Zeichen der Hoffnung in unserer Geschichte der Versöhnung", so das Kirchenoberhaupt.
Gemeinsamer Weg
Abschließend zitierte Franziskus den orthodoxen Metropoliten Ioannis Zizioulas von Pergamon (1931-2023), der sei ein "Pionier der Ökumene" gewesen sei. Er habe gesagt, er kenne das Datum der Vereinigung der Christenheit: den Tag des Jüngsten Gerichts. In der Zwischenzeit müssten die Christen aber "gemeinsam gehen, gemeinsam beten und gemeinsam Nächstenliebe tun."