Domdechantin von Welck scheidet aus ihrem Amt

"Glücksfall für das ganze Bundesland"

Die Domdechantin der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz ist mit einem Gottesdienst im Naumburger Dom aus dem Amt verabschiedet worden. Unter den Gästen war auch Bischof Gerhard Feige.

Naumburger Dom / © tilialucida (shutterstock)

Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Sebastian Putz (CDU) sagte, Karin von Welcks Wirken sei ein Glücksfall für das ganze Bundesland gewesen. Der scheidenden Dechantin sei es gelungen, ein großes internationales Netzwerk in Kultur, Politik und Gesellschaft zu schaffen. 

An der Andacht nahmen der evangelische Regionalbischof Johann Schneider und der Magdeburger katholische
Bischof Gerhard Feige teil.

Foto vom 02.07.2022: Karin von Welck, Dechantin der Vereinigten Domstifter, waehrend der Vorstellung des Marienaltars.  / © Rico Thumser (epd)
Foto vom 02.07.2022: Karin von Welck, Dechantin der Vereinigten Domstifter, waehrend der Vorstellung des Marienaltars. / © Rico Thumser ( epd )

Die frühere Hamburger Kultursenatorin war 2018 zur Vorsitzenden des Domkapitels, des Führungsgremiums der Vereinigten Domstifter, gewählt worden. Sie war die erste Frau in diesem Amt. Am Beginn ihrer Amtszeit wurde der Naumburger Dom in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen.

Kontroverse um Altaraufsatz

Kontroversen lösten die Domstifter im Sommer 2022 aus, als im Westchor des Domes ein Altaraufsatz von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) um ein neues Mittelteil des Leipziger Malers Michael Triegel ergänzt wurde. 

Bischof Schneider lobte in seiner Predigt den Einsatz der Domstifter für das Altarprojekt. Diesen Streit hätten weder die Gemeinde noch das Domkapitel noch die Dechantin gewollt, sagte Schneider. Aber der Streit sei notwendig gewesen.

Von Welcks Nachfolger wird der Theologe Jörg Ulrich von de Universität Halle-Wittenberg. Die Vereinigten Domstifter sind eine Stiftung des öffentlichen Rechts. Ihre Ursprünge liegen in den früheren Domkapiteln der Bistümer Merseburg und Naumburg.

Quelle:
epd