Vatikan hat Papstkritiker Vigano exkommuniziert

Für schuldig befunden

Der Vatikan hat einen der schärfsten konservativen Kritiker von Papst Franziskus exkommuniziert. Das Glaubensdikasterium verhängte die höchste Kirchenstrafe gegen den früheren Papstbotschafter in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano.

Erzbischof Carlo Maria Vigano / © Gregory A. Shemitz/CNS photo (KNA)
Erzbischof Carlo Maria Vigano / © Gregory A. Shemitz/CNS photo ( KNA )

Dies geschah bereits am Donnerstag, wie die Behörde am Freitagmittag mitteilte. Vigano hatte zuvor öffentlich mehrere Male bestritten, dass Franziskus der rechtmäßige Papst der katholischen Kirche sei. Damit schloss sich Vigano durch sein eigenes Handeln aus der kirchlichen Gemeinschaft aus.

Anerkennung verweigert

In der Mitteilung des Glaubensdikasteriums heißt es: "Seine öffentlichen Bekundungen, wonach er sich weigert, den Obersten Pontifex anzuerkennen und sich ihm zu unterwerfen, sind bekannt." Weiter heißt es in dem Text, Vigano verweigere die Gemeinschaft mit den Mitgliedern der Kirche sowie die Legitimität und die lehramtliche Autorität des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Nach einem kirchlichen Strafprozess am 4. Juli habe die Versammlung des Glaubensdikasteriums ihn des Verbrechens des Schismas (Kirchenspaltung) für schuldig befunden. Sie habe die von Vigano selbst herbeigeführte Exkommunikation, im Fachbegriff eine Exkommunikation "latae sententiae", festgestellt. Diese Entscheidung sei Vigano am Freitag mitgeteilt worden.

Exkommunikation

Exkommunikation bedeutet in der katholischen Kirche den Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft. Den Betroffenen ist es verboten, irgendwelche Dienste in liturgischen Feiern zu übernehmen, Sakramente zu spenden oder zu empfangen sowie kirchliche Ämter oder Aufgaben auszuüben. Nach katholischer Lehre handelt es sich um eine Beugestrafe mit dem Ziel, den Betreffenden wieder in die kirchliche Gemeinschaft zurückzuführen.

 © Suwichanon Mahahing
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Quelle:
KNA